HOOBASTANK - S/T Release: 25.2.2002 Label: Island / Def Jam Spieldauer: 12 Tracks, 39.03 min. Highlights: Crawling In The Dark, Remember Me, Up And Gone, Hello Again
Hoobastank. Bescheuerter Name. Egal, wir wollen ja nicht voreingenommen sein. Und siehe da, die vorliegende Platte ist in der Tat keine Schlechte. Gitarrist Dan und Sänger Doug spielten in der Highschool in zwei unterschiedlichen Bands, fanden sich gegenseitig jedoch so toll, dass sie sich dazu entschlossen, ihre Bands zu verlassen und ihr Talent zu vereinen, indem sie eine neue Band, Hoobastank, gründeten. Drummer Chris und Bassist Markku, der zusammen mit Dan für das Songwriting verantwortlich ist, stießen zur Band und komplettierten die klassische Rockbandbesetzung. Der Sound von Hoobastank orientiert sich sehr stark an Incubus zu 'Make Yourself'-Zeiten, so wundert es nicht, dass sie aus dem direkten Incubus-Umfeld stammen und im Januar auch hierzulande zusammen auf Tour waren. Fast jeder Song hat eine einprägsame Hookline, an Hitpotential und coolen Melodien mangelt es der Scheibe keinesfalls. Schon der Opener 'Crawling In The Dark' ist ein Ohrwurm und bleibt direkt im Kopf hängen, wie überhaupt 'Hoobastank' eine sehr zugängliche Scheibe ist. Beim folgenden, treibenden 'Remember Me' werden ebenfalls Gitarrenwände aufgefahren, die Sänger Doug mit feinen Melodien versieht, auf Rapeinlagen verzichtet er dankenswerterweise, nicht aber auf gelegentliche aggressive Schreie, die sich gut in den Kontext der jeweiligen Songs einfügen. Ein weiteres Highlight ist das nachdenkliche 'Up And Gone', das von der tighten Rhythmussektion profitiert und sich ebenfalls zu einem Ohrwurm erster Güte mausert. Das Album ist recht laut, nur bei 2 Songs, 'Running Away' und 'To Be With You' werden etwas ruhigere Töne angeschlagen. So gut und direkt 'Hoobastank' auch nach vorne geht, es gibt doch auch einiges zu bemängeln: Die Parallelen zum Incubus-Sound sind teils so frappierend, dass man sich schonmal fragt, ob man nicht die falsche CD in den Player eingelegt hat, an der Eigenständigkeit müssen Hoobastank also noch feilen. Die Produktion hätte in meinen Augen noch die ein oder andere Ecke und Kante vertragen können, der Sound ist etwas zu glatt. In Sachen Abwechslungsreichtum sind Hoobastank ebenfalls keine Weltmeister, wie schön säuberlich im Booklet aufgeschrieben verlaufen fast alle Songs nach dem Schema 'Verse - Chorus - Verse - Chorus - Bridge - Chorus', Überraschungen im Songwriting sind nicht wirklich zu finden, was den Nachteil mit sich bringt, dass die Platte keine große Langzeitwirkung bietet. Die ein oder andere Länge hat sich auch eingeschlichen, 'Too Little Too Late' und 'To Be With You' hinken den anderen Songs etwas hinterher, was bei der doch recht kurzen Platte ins Gewicht fällt. Nichtsdestotrotz hat mich die erste Veröffentlichung von Hoobastank auf einem Major-Label positiv überrascht und ich denke, Hoobastank sind eine Band, der definitiv die Zukunft gehören kann.
Fazit: Hoobastank legen mit ihrem selbstbetitelten Major-Debüt eine beachtlich rockende Platte vor. Wenn sie demnächst etwas eigenständiger werden und mehr experimentieren, werden sie ihren Weg sicher machen.