Es gibt manchmal Momente im Leben eines Plattenkritikers, da weiß er nicht so recht was er schreiben soll, weil er zwar eine Meinung über ein bestimmtes Album hat, aber keine Ahnung, wie er diese Meinung begründen soll. Zumindest ansatzweise ging es mir so mit Bad Timing, dem neuen Album von Grand Mal. Grand Mal sind eine New Yorker Rock’N’Roll Band, die Vorbilder sowohl im reduzierten Rock der Marke Velvet Underground, im psychedelischen Gejamme Led Zeppelins und nicht zuletzt im Bluesdurchtränkten Southernrock gefunden haben. Wer meint, dass das bekannt und von daher wahrscheinlich langweilig klingt - nun der hat nicht ganz Unrecht. Und wie im Anfang angedeutet, weiß ich gar nicht so Recht woran das Missgefallen eigentlich liegt. Bands wie Black Rebel Motorcycle Club und die Flaimg Lips (deren Mitglied Stephen Drozd Piano- und Gitarrensound beisteuert) jedenfalls mag ich sehr gerne, und auch die ein oder andere britische Band, die auf Bad Timing vorbeizugucken scheint, gefällt mir. Quicksilver zum Beispiel erinnert ein wenig an Radiohead und Blur, wenn sie die oben genannten Bands vergöttern würden. Vielleicht gefällt mir das Album ja deswegen nicht, weil ich kein einziges gutes Lied entdecken kann. Wenn die Zutaten stimmen, im Songwriting aber rein gar nichts stimmt, wird eine Platte eben so wie Bad Timing: langweilig und öde. Freiwillig würde ich mir das noch nicht mal in der versifften Eckkneipe anhören – wo Grand Mal in einigen Jahren sicher landen werden, wenn sie nicht zweifelsohne vorhandene Fähigkeiten besser umsetzen. Fazit: Einmal mehr bewährt sich der Satz, dass Musik nur gut ist, wenn sie mehr als die Summe der einzelnen Teile zu sein scheint. Da dies bei der neuen Grand Mal nicht der Fall ist gibt es das prädikat: langweilig.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
GRAND MAL – BAD TIMING
