INCUBUS - MORNING VIEW Release: August 2001 Label: Epic/Sony Spieldauer: 13 Tracks, 58:22 min. Highlights: Circles, 11am, Just A Phase, Nice To Know You
Morning View - so heißt die Küstenstraße, in der Incubus ihr neues Album aufgenommen haben. Keine schlechte Idee, einfach mal so ein Album in sonniger, relaxter Atmosphäre aufzunehmen, ohne Einfluss von außen und ohne Zeitdruck einer Plattenfirma. Incubus konnten sich das nach dem großen Erfolg von 'Make Yourself' wohl leisten. Doch die Band ruhte sich keineswegs auf ihren Lorbeeren aus, sondern entwickelte sich weiter.
Die entspannte Stimmung beim Einspielen des Tonträgers findet sich auch auf dem Endprodukt wieder. War der Vorgänger, 'Make Yourself', eine Aneinanderreihung von guten bis sehr guten Songs, denen jedoch etwas der Zusammenhang fehlte, haben sich Incubus für 'Morning View' einen neuen Ansatzpunkt gesucht : Ein roter Faden durchzieht das gesamte Werk und der Incubus-Sound klingt organischer als je zuvor. Rap-Spielereien wie sie noch auf 'S.C.I.E.N.C.E.' zu finden waren, sucht man vergeblich, doch Incubus experimentieren auch :
Ein Song wie 'Just A Phase', bei dem in den ersten 2 Minuten lediglich verhaltene Instrumentierung dominieren und der perfekt das Laut/Leise-Spiel demonstriert, gab es zuvor nicht und auch das über 7 Minuten lange,abschließende, sanfte und ungemein atmosphärische 'Aqueous Transmission' zeugt von Incubus´ Mut zum (gelungenen) Experiment.
Aber auch Anhänger des 'Make Yourself'-Albums kommen auf ihre Kosten : Auf den Punkt kommende, direkte und eingängige Songs sind auch auf 'Morning View' vertreten, hier heißen sie 'Nice To Know You', 'Circles' oder 'Under My Umbrella'. Der legitime 'Drive'-Nachfolger ist wohl 'Mexico', das völlig ohne Drums und lediglich mit akustischer Gitarre begleitet eine besondere Schönheit erlangt, die nicht zuletzt der weiter verbesserten, ausgezeichneten Gesangsleistung Brandon Boyds zu verdanken ist. Auch seine Kollegen an den Instrumenten sind wahrlich keine Anfänger und verstehen es, sowohl kräftig loszupoltern als auch dezent im Hintergrund zu bleiben. Auch DJ Kilmore nervt niemals mit unnötigen Scratches, sondern leistet effektiv seinen Beitrag. Bei aller Härte sind es auf 'Morning View' die ruhigeren Songs, die überwiegen und die besondere Atmosphäre eines kalifornischen Sonnenuntergangs einfangen. Man kann sich gut vorstellen, dass die Jungs beim Einspielen dieses Albums eine Menge Spaß hatten - und auf dem Enhanced-Teil der CD auch sehen, der ein Making-Of-Video der Platte zeigt.
Fazit: Konsequent gehen Incubus ihren Weg und steigen mit diesem Album zu einer der ganz großen Rockbands auf, ohne irgendwelche Kompromisse einzugehen.
Man muss Incubus net mögen, aber sie als Groupie-Band einzustufen ist schlichtweg falsch. Vielleicht liest du dir mal das Interview bzw. den Bericht aus der Visions genau durch.
JEW sind für mich wesentlich kommerzieller geworden als incubus...zum beispiel kann ich mir nicht vorstellen das incubus zusammen mit sum41 und blink812 auf tour gehen würde. außerdem solltest du dir mal die system of a down platte genauer anhören,es ist definitv die platte des jahres.