Oft ist der Abgang eines etablierten und beliebten Sängers gleichbedeutend mit dem Tod einer Band. Manche lösen sich auf der Stelle auf, andere versuchen noch ein, zwei Alben lang an alte Leistungen heranzureichen; in jedem Fall aber wäre ohne den Wechsel die Welt in Ordnung geblieben. Umso seltener kommt es vor, dass der neue Sänger problemlos die Fußstapfen seines Vorgängers füllt und die Band noch lange Jahre weitermusizieren kann. Ein wirkliches Ereignis ist es aber erst dann, wenn der neue Mann auf die Bühne tritt und sich jeder fragt: "Wo zum Teufel hat der Typ nur die ganze Zeit gesteckt?" In diesem Fall ist die Rede von JB, der sich bisher mit den Doom-Rockern von Grand Magus die Zeit vertrieben hat, und nun die Nachfolge vom abgewanderten Spice antritt. Mit Roger Nilsson von The Quill wurde schließlich noch ein neuer Bassist gefunden, und schon stand dem Nachfolgealbum zu "Ad Astra" nichts mehr im Wege... Es zeigt sich schon früh, dass der Weggang von Spice, der sich nun ganz seiner Mushroom River Band widmet, den Beggars nicht das Genick brechen wird... ganz im Gegenteil. JB klingt entfernt ähnlich wie sein Vorgänger, etwas tiefer vielleicht, ist aber variabler und wirkt dadurch kraftvoller. Vor allem anderen aber hat er den puren Rock in der Kehle und passt so einfach perfekt zum Gesamtsound der Beggars, viel mehr noch als Spice. Langsam aber sicher mausern sich die Spiritual Beggars zur Ausnahmeerscheinung. Denn auch die Instrumentalisten der Band, allen voran Michael Amott, liefern hier eine ihrer stärksten Vorstellungen in der Bandgeschichte ab. Egal ob der zielsicher nach vorne gehende Opener 'Street Fighting Saviours', das mit schrägen Orgeltönen gespickte und gemächlich vor sich hin doomende 'Young Man, Old Soul' oder die unanständig groovenden Riff-Feste 'Beneath the Skin' und 'Tall Tales' - immer gehen die Beggars ebenso spielfreudig wie technisch versiert zu Werke, ohne dabei routiniert oder gar emotionslos zu klingen. Mit 'Black Feathers' und 'The Lunatic Fringe' wagen sie sich zudem auch auf zumindest teilweise ruhigeres Terrain und bestechen besonders auf letzterem mit einem herrlichen Orgelsolo. Absoluter Höhepunkt der Scheibe ist allerdings 'Fools Gold'. Ein göttlich inspirierter Verse, Riffs, die sich tief ins Gehirn brennen und über allem dieser Refrain... Anbetungswürdig.
Fazit: Ein Monster von einem Album. Wenn die Beggars vorhaben noch größer zu werden, müssen sie in den Olymp umziehen. Wertung:
ziemlich cooles album nach ca. 5 mal hören finde ich 9 punkte allerdings übertrieben als ein "must have" würde ich es nicht bezeichnen naja, geschmackssache
Liegt's denn am Stil allgemein oder am Album? Denn ich würde On Fire schon als bestes Spiritual Beggars-Album bisher bezeichnen... Wenn du mit denen aber auch sonst nicht so viel anfangen kannst, kann ich deinen Standpunkt schon verstehen. Naja, zum Glück sind Geschmäcker verschieden.
also, ich hab nur ad astra, aber das regelt schon gewaltig. allerdings gibt es ja auch net so positive reaktionen auf das album, von wegen fehlende kreativität usw. muss mal reinhörn
@heiko: schlecht finde ich das album ja gar nicht, wie gesagt ist es cool ich muss zugeben dass ich sonst nicht so super viel von den spiritual beggars kenne, aber on fire ist, wie natty das schon angedeutet hat, einfach nichts wirklich besonderes. vielleicht herrscht da auch einfach nur ein missverständnis mit der punkteregelung - 9 Punkte bei purerock sind ein absolutes überalbum, das jeder, der auch nur ansatzweise etwas mit dem genre anfangen kann, besitzen sollte 6 oder 7 punkte sind, und so würde ich das album bewerten, immernoch ein gutes album.