Eine Band voll potentieller Schwiegersöhne: Seaport tun niemandem weh und sind nett. Aber sowas von.
Ein gutes hat sie ja, die neue EP des Berliner Quartetts Seaport: Auf unserer Wertungsskala von 1 bis 10 definiert sie den Durchschnitt exakt. Wenn dann also demnächst die Skala durchdekliniert werden sollte und wir für jede Bewertung einen repräsentativen Tonträger auswählen dürften, Seaport wären für die 5 ein ganz heißer Kandidat (zumindest, wenn das hier keine EP wäre, die bleiben bekanntlich ohne Wertung).
Denn die Art von bodenständigem Britpop mit Sixties-Anleihen, die Seaport auf “Rock ´n´ Roll Shanties" vorlegen, ist einfach nur eines: höchst durchschnittlich. Das bricht niemals aus, bewegt sich im ewig gleichen, gemäßigten Midtempo, dem Verse-Chorus-Verse-Standard™ für Songstrukturen und einer radiokompatiblen Songlänge zwischen drei und vier Minuten. Das hat schunkelige Melodien und nette Harmonien, die weder nerven noch packen. Das ist kein Rock ´n´ Roll und auch kein Seemannsgarn, sondern schlichter Gitarrenpop-Standard. Eine Ironie, dass eines der Stücke “Surprises“ heißt, geht doch genau diese sämtlichen Songs völlig ab.
Das ist maximal geschmackvoll/solide (“Place In The Sun“), im schlimmsten Fall belanglos/langweilig (“The City“) und im Grunde genommen einfach obsolet, beliebig, irrelevant. Niemand braucht Seaport, ein Verbrechen stellt diese EP allerdings auch nicht dar, genau so wenig wie die versprochene „frische Rock-Brise“. Five Points, eigentlich. Setzen.
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