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Überschrift: Radiotype - Gorilla Radio, Ska-Punk (DIY)< Älteres Thema | Neueres Thema >
Christopher Offline
überall bekannt



Gruppe: Redaktion
Beiträge: 1156
Seit: 02 2003
Verfasst am: 20. 01 2007, 16:31

Radiotype - Gorilla Radio

Stil: Ska-Punk
Release: 06.01.2007
Label: diy
Spieldauer: 8 Titel; 26:46 Minuten
Anspieltipps: Losing my head, Madness, Intro


http://www.radiotype.de
http://www.myspace.com/radiotype

Diese Review geht natürlich Hand in Hand mit Bastians Live-Bericht zur Record-Release-Party dieses Albums, zu finden hier.

Berlins sympathischste Ska-Punk-Band und die einzige, bei der dieses Label vielleicht wirklich zutrifft, hat nach einem Jahr endloser Studioarbeit endlich ihr Debut-Album fertig. Während die meisten Ska-Bands aus der Hauptstadt eher dem moll-lastigerem 2-tone-Ska, Roots-Ska, oder wie man das auch sonst nennen mag, frönen, gelingt Radiotype eine tolle Mischung aus gutgelauntem, amerikanischen Punk und... eben Ska. Ein wenig Reel Big Fish, ein wenig Mad Caddies, aber hauptsächlich: Radiotype.
Noch schöner ist natürlich, dass die Band mir die Arbeit abnimmt und in Intro schon selbst die Biographie übernimmt: almost 5 years of rocking the shit [...] und nach folgender, gelungener Vorstellung endet der Song mit der Konsequenz: that's why i'm in a ska-punk-band. Natürlich ist das Ganze mit einer gehörigen Portion Humor gewürzt, der Live ins Unermessliche wächst. Denn die größte Stärke der Band sind ohne Frage ihre Konzerte, die angesichts berliner Performance- und Publikumsverdrießlichkeit oft eine echte Ausnahmeerscheinung sind.
Nun aber zur Musik auf dem Album. Acht Songs und da sage einer Ska wäre tot! Zwar schwächelt die Produktion an einigen Stellen (man darf nicht vergessen, dass es sich hier um eine diy-Produktion handelt), das wird aber durch die Kurzweilig- und Eingängigkeit schnell wieder wett gemacht. Ich finde es beeindruckend, dass diese Band trotz der in den Weg gelegten Steine eine so tolle und leider viel zu kurze Platte produziert hat. Den Kommentar dazu liefern sie schon wieder selbst im Inlay ab:

"Also irgendwann kommt der Zeitpunkt, da entscheidest du dich dir deine Bandkumpels zu schnappen, ein Tonstudio deines Vertrauens aufzusuchen, deine Oma um ein paar Euro anzupumpen und die Songs zu recorden, die du mit deinen Jungs schon seit Ewigkeiten im Bandraum und auf der Bühne hoch und runter dudelst. Dabei hast du nur eine Sorge: Wie kann ich in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Songs aufnehmen... Irgendwann bemerkst du dann, dass du zwar ne Menge Songs aufgenommen hast, aber eigentlich nur 4 davon gut genug sind, um sie irgendwem zuzumuten. Du entschließt dich dazu mehr Kohle zusammenzukratzen, um die besten Songs nochmal richtig gut zu machen. Nach ca. 2000 "Grundsatzdiskussionen" und 100 weiteren Recordingsessions hast du also 2 weitere Songs für das Album zusammen. Alle in der Band sind jetzt der Meinung, dass, um das Album noch fetter zu machen, noch die 2 neuen Songs, die in der ganzen Zeit entstanden sind, auch noch drauf müssen. Da du keine Kohle mehr hast, und dir keiner mehr was leihen will, renovierst du für den Tontechniker das gesamte Studio , seine Bude und prügelst die beiden Songs in einer 4-tägigen Live-Session ein.
Das Album ist nun also fertig, du hast ein chronisches Augenzucken, bist völlig pleite und aus den angesetzten 20 Studiotagen ist mittlerweile ein Jahr geworden."

Wer in dieser Stadt in einer Band spielt, weiß, dass dieser Text nur allzuviele Wahrheiten enthält. Teure oder schlechte Studios, gleiches gilt für Proberäume und so geht es ewig weiter. Es ist deswegen immer verwunderlich und unglaublich erfreulich, wenn eine Band hier ein Album und dazu auch noch ein gutes herausbringt. Das Alles ist dazu auch noch sehr schön aufgemacht und professionell gestaltet. Was will man mehr? Ach ja, natürlich mehr Songs. Aber angesichts der Zeit, die diese Produktion in Anspruch nahm, ist man schon mit diesen Acht zufrieden. Es bleibt Bastians Fazit: Support your local Scene!
Denn in dieser gibt es zwar viel zu viel Schlechtes, Unausgegorenes oder einfach menschlich Miserables - aber auch viele, wirklich gute Bands, die sich regelmäßig für viel zu wenig Geld den Arsch abspielen und wirklich "was drauf haben".
Ich hoffe, dass diese Review ein wenig dazu beiträgt Leute auf Radiotype aufmerksam zu machen

Fazit:
Kein perfektes und auf Hochglanz (für die Ohren) retouchiertes Album. Das sollte man auch nicht erwarten. Dafür unglaublich viel Spaß beim Hören und nicht nur Eigenständigkeit, sondern auch Eingängigkeit. Eine richtig gute Mischung aus dem, was man mag. Support your local scene! Und man drückt nochmal Play, denn es ist viel zu schnell vorbei und gute Laune ist in diesen düsteren Tagen mehr als nötig. Lights out... GORILLA RADIO!


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Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.
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0 Antworten seit 20. 01 2007, 16:31 < Älteres Thema | Neueres Thema >

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