Irgendwann ist den drei Dublinern, die zusammen The Guggenheim Grotto bilden, klar geworden, was heute in der Musikwelt falsch läuft: wo bleibt der Respekt für den Song und für das Produkt Album, mit allem was dazu gehört: CD, Booklet, das Gefühl, etwas von Substanz am Tag der Veröffentlichung aus dem Plattenladen heim zu tragen? ...Waltzing Alone setzt dem ein rotes Büchlein entgegen. Darin enthalten ist u.a. eine aus dem Internet übertragene Diskussion, wie Musik heute konsumiert wird, und was man als Musikschaffender und Endverbraucher eigentlich erwarten darf. Hier machen sich also Menschen Gedanken - auch wenn das nicht von den 12 Titel ablenken soll. Jene bewegen sich auf grünen Wiesen zwischen Irish Folk (klar), Country, klassischem Songwritertum und glasklarem Pop. Es erstaunt nicht, dass es das eingängige Told You So zu gewissem Airplay gebracht und auch Kleinode wie Cold Truth oder Rosanna sind in der ernsthaften Popschiene gut aufgehoben - wenn auch alles eine Spur zu unaufgeregt daher kommt. Vertigo schließlich ist tatsächlich irgendwie catchy. Trotzdem die Sonne hier auch nicht scheint.
Wir sind bei Green Pitch angelangt. Ein Duo das besteht aus Rex Garfield, für weibliche Vocals zuständig, und Ste Rasch, der sich um die Gitarrendurchsetzten Songs kümmert. Ruhige Gitarren, Orgel und dezente elektronische Sprenkler, that is. Kein Wunder, wenn dem geneigten Hörer sofort ein Bild entsteht, wie diese Musik wohl klingen mag; die Harmonien sind mit Weitsicht aufgebaut, Songwriting und Gesang halten sich zurück, dass es eine Wohltat für viele Rockgeplagte Seelen ist. Ace Of Hearts ist nun das neue Album der Jungen/Mädchen Band aus Kopenhagen. Das dänische Duo, dem zu Zeiten des Quiet Is The New Loud-Sounds die Ehre zu teil wurde, eben auch mit jenem Tag versehen zu werden, hört man auch heute noch jene Qualitäten an, die sie schon um 2001 auf The Outlet Pass unter Beweis stellten. Sorgfalt in den Songs, sanftes Rascheln im Unterholz, zuweilen Björk'esquer Gesang und zwischen den Melodien: viel Platz.