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+---Thema: Vacant Stare - Vindication Eröffnet von EdKo


Beitrag von: Guest an 13. 07 2002, 22:23

VACANT STARE - VINDICATION

Stil: NewMetal
Release: 25.3.2002
Label: Copro / Bellaphon
Spieldauer: 10 Tracks, 45.46 min.
Highlights: Where I Stand, Having The Fuse

< Offizielle Vacant Stare-HP >

Das Debüt von Vacant Stare, einer sechsköpfigen Band aus London, hätte eigentlich gut und gerne auch bei Roadrunner erscheinen können. Soll heißen : Es wird einem hier mehr oder weniger NewMetal nach Schema F geboten.
Dabei fängt 'Vindication' eigentlich recht okay an : Die ersten Songs der Platte erinnern durch die cleanen Vocals, die mit harten Gitarrenriffs unterlegt werden, bei denen schn mehr als unterschwellig der NewMetal-Charakter von Vacant Stare durchscheint, etwas an Earthtone9 oder Linkin Park ohne Rapeinlagen. So sind Songs wie 'Obscured' oder 'Ineartia' durchaus solide Tracks, bei denen es nicht viel zu meckern gibt, die aber weder besonders gut, noch besonders schlecht sind. Zu unaufregend ist das Ganze und Innovativität sucht man leider auch vergeblich. Mit 'Where I Stand' ist Vacant Stare dann doch ein netter, hymnischer Ohrwurm geglückt, leider ist das auch der einzige Song, der nicht langweilt oder, noch schlimmer, quält.
Denn auf diesen Höhepunkt des Albums folgt dann direkt der rapide Absturz. Haben Vacant Stare mit 'Where I Stand' den Gipfel ihrer Fähigkeiten erklommen, so folgt mit Track Nummer 6, 'Come Face Up' die rapide Talfahrt in unsägliche NewMetal-Gefilde. Man denkt fortan, eine andere Band zu hören. DJ-Scratches, die Standard-NewMetal-Instrumentierung durch tiefergestimmte Gitarren, übelster, seelenloser Sprechgesang der Marke 4Lyn, blödes Rumgegrunze, jede nur erdenkliche typische NewMetal-Plattitüde und jedes Klischee wird hier bestens bedient. Ist der erste Teil von 'Vindication' noch ein unspirierter, durchschnittlicher Earthtone9-Abklatsch, so ist die zweite Hälfte einfach nur noch Müll. Lediglich 'Having The Fuse' und der Refrain von 'Prognosis' (Aber auch nur der !) verhindern, dass einen der Brechreiz vollkommen überkommt.
Es scheint so, als hätten die Briten nicht genug Material für ein ordentliches Full-Lenght-Debüt gehabt, die ersten 5 Tracks als eine EP zu veröffentlichen wäre jedenfalls viel sinnvoller und weniger ärgerlich gewesen, als die fehlende Masse durch das Aufstocken mit übelstem NewMetal zu kompensieren. Das ist dann einfach nur noch ärgerlich, weil man durch die ersten Songs von 'Vindication' weiß, dass Vacant Stare diese Anbiederung an Trends, die ihnen zudem auch noch äußerst schlecht gelingt, nicht nötig hätten.

Fazit: Insgesamt gesehen ist 'Vindication' ein ziemliches Ärgernis, da hin und wieder das Potential von Vacant Stare durchscheint, dass aber durch Anbiederung und klischeehafte Songstrukturen aus dem NewMetal-Baukasten völlig verschenkt wird.


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