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+---Thema: New Amsterdams - At The Foot Of My Rival Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 12. 05 2008, 18:35

THE NEW AMSTERDAMS – AT THE FOOT OF MY RIVAL

Stil: Folkpop mit Ex-Get Up Kids
Release: 09. Mai 2008
Label: Artic Rodeo Recordings
Spielzeit: 17 Songs, 50.38 Minuten
Media: < http://www.myspace.com/thenewamsterdams >
Purerock.de: < > Review “Get Up Kids – Eudora” >
< > Review “Get Up Kids – On A Wire” >
< > Interview mit New Amsterdams >

< http://www.arcticrodeorecordings.com >
< http://www.newams.net/ >

Als Matthew Pryor vor einigen Jahren neben seiner damaligen Hauptband, den Emolegenden Get Up Kids, eine neue Band namens The New Amsterdams gründete, war die Auflösung von den Get Up Kids im Nachhinein betrachtet vielleicht vorhersehbar.
Der Sound von den New Amsterdams mit ihren reduzierten und folkigen Stücken nahm immer mehr auch auf die bis dahin eher rockigere viel mehr beachtete Band Übergriff und zwei ähnliche Bands brauchte Pryor wohl nicht so ganz.
Jetzt gibt es für ihn nur noch die New Amsterdams.
War der Aufschrei der ehemaligen Fans groß und seine neue Band zunächst wenig geliebt, so wird man sich mittlerweile daran gewöhnt haben und kann vielleicht ohne die Scheuklappen von zu großer (und vor allem falscher)  Erwartung an ein neues Album herangehen.
Jenes heißt At The Foot Of My Rival und erscheint mit halbjähriger Verspätung nun auch in Europa, beim Arctic Rodeo Label.
Befreit von Erwartungsdruck und Großstadtstress ist das beste Album dieser Band entstanden.
Pryors typischer Gesang markiert das Album im Kopf als Pop, wo es sonst Folk und amerikanischer Rock ist.
Es wechseln sich sehr unaufgeregte, kleine Songs mit Lagerfeuerromantik und Weltschmerz-Lyrics ab mit großartig atmosphärischen Lieder, sich aufbauend und wieder zerfallend.
Aus diesem Wechsel an Unaufgeregtheit und großen Musikgefühlen bezieht das Album einen Teil seiner fraglos vorhanden Anziehung. Ein anderer wird ausgelöst von der für dieses Album perfekten Produktion, die analog durch Home Recording umgesetzt wurde, und so vieles von der Ursprünglichkeit und Rauheit sich bewahrt.
Die Slideguitar säuselt parallel zu Pryors Wehklagen. Backgroundchöre steigen ein, es raspelt und rauscht. Manchmal denkt man durch die Bläser und Highway-Schwermut an Calexico, ein ander Mal an die Decemberists. Und wegen der Entwicklung Punk->Emo->Indie->Folk natürlich auch an die Weakerthans oder Chuck Ragan. Ich mag das.
Es ist kein Album, das einen sofort Umwirft, stattdessen wächst es immer wieder, und wer etwas mit Americana und alternativem Folkrock anfangen kann, der wird sich begeistern können.

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