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+---Thema: Cloudberry - Graceful & Light Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 01. 11 2007, 19:38

CLOUDBERRY - GRACEFUL & LIGHT

Stil: Gitarrenpop
Label: < Fastball Music > / < Neo Entertainment > / < Sony BMG >
Spieldauer: 14 Tracks, 30.18 min.
Release: 26. Oktober 2007

< Offizielle Bandhomepage >
< Cloudberry bei Myspace >

Keine Alleingänge mehr: Cloudberry sind nun ein Trio, am Grundprinzip ändert das nichts - noch immer liegt in der Kürze die melodiegesalzene Würze.

Es hat sich viel getan im Hause Cloudberry, seit vor zwei Jahren mit "Destroyer" aus heiterem Himmel und von der breiten Öffentlichkeit weitestgehend unbeachtet ein keines Juwel des Gitarrenpops auf der Erde aufschlug. Seine Liveband wechselte Mastermind Marco Pleil seitdem komplett aus, machte sich auf die Suche nach neuen Mitstreitern und zog sein einstiges Soloprojekt im Zuge der Renovierungsarbeiten fortan als richtige Band neu auf. Als Mitglied in der Livebesetzung von Scumbucket knüpfte er außerdem den Kontakt zu Kurt Ebelhäuser, was sich nun fürs dritte Cloudberry-Album auszahlt.

Die Gründe, weshalb "Graceful & Light" deutlich voller, breiter instrumentiert und aufwändiger ausproduziert klingt als sein noch im Alleingang von Pleil eingespielter Vorgänger, sind somit schon aufgezählt. Doch obwohl Unterschiede in der Aufmachung durchaus vorhanden sind - die Essenz bleibt davon unberührt. Zum Glück, denn schon auf "Destroyer" bewies Pleil hinlänglich sein Händchen für kleine Songs mit großen Melodien. Noch immer geht es Cloudberry darum, einen Song auf seinen Kern zu reduzieren. Und das schon allein deshalb, weil man redundante Wiederholungen und überflüssige Verse einfach komplett ausspart. Von der Maxime, einen Song möglichst unter zwei Minuten ins Ziel zu bringen, ist man ein wenig abgerückt, äußerst kompakt sind die Stücke aber noch immer. Ein Kniff, der für ein hohes Maß an Kurzweil sorgt und abermals verhindert, dass sich die unmittelbar eingängigen Stücke schnell abnutzen.

Der neue Bandcharakter sorgt dafür, dass "Graceful & Light" tendenziell etwas rockiger anmutet als seine Vorgänger, noch immer leben Cloudberry-Songs aber von der Suche nach der großen Melodie, harmonischen Schrammelgitarren und einem unterschwelligen Hang zur Melancholie der lebensbejahenden Sorte. Zusätzlich zur angenehmen Stimme Pleils setzt neuerdings der Backgroundgesang von Bassistin Moni wohlklingende Akzente. Und anders als früher zieht es einen Song wie "Zest" nun auch mal sehnsuchtsvoll in die Weite. Das schwelgerische "The Paingarden" wird gar mit kitschigen Streichern vollgekleistert. Doch auch auf liebgewonnene Stärken muss man nicht verzichten, ob es dabei um stampfende Rocker ("Hrdflr", "A Feeling Justified"), Miniatur-Psychedelica ("Not My Idea") oder charmante Popsongs ("Given Treatment", das mit einem Blackmail-Männerchor veredelte "Hits & Hugs") handelt.

Die Hitdichte von "Destroyer" erreichen Cloudberry diesmal nicht ganz, ein durchweg hübsches Gitarrenpopalbum ist Pleil aber wieder gelungen. Bleibt zu hoffen, dass ihm seine neue Clique zu der Aufmerksamkeit verhilft, die schon der Vorgänger zweifelsohne verdient hätte.

Wertung:


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