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+---Thema: S.P.Q.R.T. - Record Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 28. 09 2006, 12:39

S.P.Q.R.T. - RECORD

Stil: verquerer Noise & Stoner-Rock
Label: < Rakete Musik > / < Rough Trade >
Spieldauer: 11 Tracks, 59.53 min.
Release: 22. September 2006

< Offizielle Bandhomepage >
< S.P.Q.R.T. bei Myspace >

Zwei alte Hasen melden sich unter neuem Namen zurück. Dass sie längst nichts mehr zu beweisen haben, sondern frei von Erwartungshaltungen und Plattenfirmendruck vorwiegend für sich selbst musizieren, hört man dieser Platte durchgehend an - im guten wie im schlechten.

Schon vor anderthalb Dekaden begann die musikalische Kreativzelle aus Carl Blend und Howard Lespie Funken zu schlagen. Damals noch als H.Oilers, später als Dandruff Deluxe, nun steht uns mit S.P.Q.R.T. ihre neueste Inkarnation ins Haus. Der unangepasste Spaß am Spielen steht heuer im Vordergrund, Grenzen setzt man sich höchstens selbst.

Vom elektrisch pluckernden Ambient-Störgeräusch über per Dampfwalze stoisch und nüchtern auf den Punkt getriebene Riffrocker, krachig-handfeste Grooves oder verqueren Balladenstoff, zu dem psychedelische Räucherstäbchen herumgereicht werden, ist dem Duo aus New England eine variantenreiche Angelegenheit geglückt, die in etwa so klingt, als würde Kurt Ebelhäuser mit Urlaub in Polen den neuesten Teil der Desert Sessions veranstalten. Und sich dabei selbst nicht allzu Ernst nehmen, scheint bei S.P.Q.R.T. doch stets ein ziemlich durchgeknallter, kaputter Humor das trockene Riff-Fundament zu stützen.

Sie sind schon zwei eigenbrötlerische Weirdos, diese beiden und machen deshalb auch ganz einfach nur, was gerade so an- und einfällt. Das ist im Fall von „Lipstick“ ein Hit, wie ihn auch die Queens Of The Stone Age besser kaum hingekriegt hätten oder haben (siehe auch die Ähnlichkeit zu deren „Little Sister“). Schade nur, dass diesem famos tanzbaren Highlight beispielhaft für die ganze Platte beim instrumentalen „Eastern Action Hero“ fünf Minuten uninspirierter Monotonie gegenüber stehen. Oder dass man sich durch sechs quälende Minuten des Nichts „Alpengluehn“ kämpfen muss, bevor man mit dem kranken Abschluss „The Angels Choir“ für seine Mühen entlohnt wird.

„Record“ ist eine durchwachsene Angelegenheit, die oft zu gefallen weiß, aber in gleichem Maße auch zu nerven wie einzuschläfern vermag. Eine durch und durch seltsame wie unberechenbare Platte.

Wertung:


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