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+---Thema: V/A - Bad Astronaut vs Armchair Martian Eröffnet von Steffen


Beitrag von: Steffen an 09. 10 2001, 22:13

Bad Astronaut (Lagwagon) vs Armchair Martian
Stil: Pop-Punk
Release: Oktober 2001
Label: O&O / My Records
Spieldauer: 13 Titel; 46:57
< http://www.badastronaut.com >
< http://www.oandorecords.com >
< http://www.myrecords.com >

Tracks:
Not A Dull Moment
Crestfallen
Grey Suits
Statler 2000
You Deserve This
Jessica's Suicide
17 Years

Wir kennen das Spiel mit den Split-Eps ja. Zwei mittelmäßig bekannte Bands packen jeweils ein-zwei neue Songs drauf und füllen den Rest mit B-Sides auf, die irgendwann mal übrig geblieben sind. Doch Bad Astronaut und Armchair Martian beweisen, dass es auch anders geht. Für die Uninformierten sei jedoch zuerst gesagt, dass es sich bei Bad Astronaut um ein Seitenprojekt von Lagwagon handelt (Lagwagonb bringen übrigens im nächsten Jahr ihr neues Album heraus), und so wundert es nicht, dass man sich Sänger/Gitarrist/My-Records-Chef Joey Cape und Drummer Derrick von Lagwagon geliehen hat. Ergänzt wird das werden die beiden von Marko 72, der früher auch schon bei Nerf Herder gebasst (gibt's das Wort?) hat, sowie einem Keyboarder und einem Chellisten. Armchair Martian - der Name bedeutet übersetzt "Lehnenstuhlmarsianer" - kommen aus Colorado und bestehen aus drei Leuten, wobei der Bassist scheinbar alle zwei Wochen wechselt. Jedenfalls haben sie bishern bereits drei Alben bei Cargo und My Records veröffentlicht.
Nun aber zum Besonderen der EP. Im Tracklisting fällt dem ein oder anderen sicher "Grey Suits" auf, das ja bereits auf der Acrophobe-EP (erschienen bei Honest Don's) von Bad Astronaut enthalten ist. Aber nein, der Song wurde nicht einfach auch auf diese EP gepackt, denn das Besondere an dieser EP ist, dass jede Band jeweils drei Songs der anderen gecovert hat, und zusätzlich ein gemeinsamer Song enthalten ist, wobei Joey Cape aber auch in seinen eigenen Songs zu hören ist, die ja eigentlich von Armchair Martian zum besten gegeben werden. Das liegt wohl daran, dass beide Bands im selben Studio aufgenommen haben und sich ein Drumset und das meiste andere Equipment teilten.
Der Eröffnungssong ist ein sehr guter Poppunk-Song, der mir kaum aus dem Kopf will. Da es sich um einen BA-Song handelt, der von AM vorgetragen wird, kann ich nur hoffen, ihn auf dem baldigen Bad-Astronaut-Album wiederzufinden (kommt bei My Records raus). Auch die folgende BA-Version des AM-Songs "Crestfallen" ist gelungen, ebenso das folgende "Grey Suits", wobei mir das Bad Astronaut-Original ein klein wenig besser gefällt, aber das dieses bereits sehr gut war, kann diese Version gar nicht schlecht sein. Erwähnenswert ist auch "Jessica's Suicide". Der Song behandelt das Thema überraschend offen, und ist verständlicherweise das ruhigste Lied der EP.
Absolutes Highlight ist jedoch das finale "17 Years". "Will you like this song after 17 years? No feelin' left inside, when the bands are reunified.", womit natürlich dieses Zusammenspiel beider Bands gemeint ist. Joey Cape und AM-Sänger Jon wechseln sich gegenseitig ab und bringen damit einen erstklassigen Song hervor.
Fazit: Spitzen-EP mit relativ ruhigem, melodiösem Pop-Punk. Kommt mir gerade recht und wird garantiert nicht selten in meinem CD-Player liegen. Absoluter Kauftipp, Enttäuschung nahezu ausgeschlossen (vor Allem, wenn's das gute Stück zum EP-Preis gibt!)

Obwohl es für Singles/EP's und sonstige Specials eigentlich keine Wertung gibt, muss ich hier trotzdem die 9 druntersetzen.

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