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+---Thema: Capricorn - On Mercury Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 16. 02 2007, 18:23

CAPRICORN - ON MERCURY

Stil: Emopop
Label: < Goldene Zeiten > / < Edel >
Spieldauer: 12 Tracks, 49.22 min.
Release: 30. März 2007

< Offizielle Bandhomepage >
< Capricorn bei Myspace >

Auf den Pfaden der Großen des Emopop-Genres verlieren Capricorn irgendwann den Anschluss. Vielleicht ja, weil sie mit den Füßen im tief ausgetretenen Waldweg stecken geblieben sind?

Man muss nicht groß um den heißen Brei herumreden: aus jeder Pore von “On Mercury“, dem zweiten Album des Trios Capricorn aus dem Raum Mönchengladbach, strömt Verehrung gegenüber Jimmy Eat World und ihrem „Clarity“-Meisterwerk. Auch The Appleseed Cast könnten als Taufpate durchgehen, mit Death Cab For Cutie würde man sich ebenfalls prächtig verstehen – doch vor allem die stets melancholisch-balladeske Stimmung des erstgenannten Genre-Meilensteins hat es Capricorn unüberhörbar angetan.

Geradlinige Rocksongs, bei denen ein Punk-Background erahnt werden kann, wechseln sich ab mit ausschweifenden, gefühlvollen Mini-Epen, gefährden jedoch nicht das Regime der hymnischen Midtempo-Schwelgereien. Frontmann Gero von Werden schüttet sein Herz auf dem weichen Klangteppich aus zarten, verträumten Gitarren und druckvoller Rhythmus-Sektion aus und setzt allgegenwärtige Themen wie Sehnsucht und Aufbruch, Hinfallen und Wiederaufstehen sowohl gesanglich als auch lyrisch allzu klischeehaft um. Wo Jimmy Eat World durch ein Höchstmaß an Authentizität die gefährliche Nähe zum Kitsch vergessen machten, lassen die Willicher dann insgesamt doch eher kalt. Zu wenig bleibt auch nach mehreren Durchgängen haften, zu bemüht wirkt die ständige große Geste, zu beliebig und austauschbar die Songs im ständigen Schönklang.

So mangelt es „On Mercury“ trotz zwischenzeitiger Andeutung vorhandener Qualitäten („Back To You“, der Titeltrack) schlicht an den großen Melodien der offensichtlichen Vorbilder. Von denen man sich beim nächsten Mal auch unbedingt noch eindeutiger emanzipieren muss, denn der Freischwimmer ist der Band auch im zweiten Anlauf nicht gelungen. Mehr als mäßiger Durchschnitt ist das so zur Zeit keinesfalls.

Wertung:


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