Druckfertige Themaversion

-purerock.de forum
+--Forum: reviews
+---Thema: Exits to Freeways - Spilling Drinks... [EP] Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 29. 03 2007, 15:21

EXITS TO FREEWAYS - SPILLING DRINKS, SPELLING NAMES [EP]

Stil: komplexer Energie-Rock
Label: DIY / Newcomer
Spieldauer: 5 Tracks, 19.16 min.
Release: März 2007
MP3: < >> kompletter EP-Download >

< Offizielle Bandhomepage >
< Exits To Freeways bei Myspace >

Tusch und Auftakt: Mit einem großen Knall erscheinen Exits To Freeways auf der Bildfläche. Schnell wird klar: Hier werden keine Gefangenen gemacht, dafür aber ein ganz schöner Radau. Beeindruckendes, stellenweise aufregendes Debüt.

Okay: Eigentlich heißt die Band Exits To Freeways [Spread Like The Veins On The Back Of My Hand]. Der Einfachheit halber belassen wir es im Weiteren aber bei Exits To Freeways. Ist leichter einprägsam. Und sich diesen Namen dieses Hamburger Trios nicht merken zu können, wäre schade. Denn das erste Lebenszeichen in Form der Debüt-EP "Spilling Drinks, Spelling Names" verheißt Großes für die Zukunft und überzeugt in der Gegenwart.

Technisch versiert und gerne auch mal dissonant as fuck flitzen die Gitarren der Straßenmarkierung nach über den Highway und biegen auf separaten Abzweigungen ab, nur um sich später mit Hochgeschwindigkeit auf dem Freeway wieder zu vereinigen. Es sind atemlose zwanzig Minuten, die uns Exits To Freeways hier vorlegen, stets hochenergetisch, immer rastlos. Wut und politisch motivierte Frustration werden intelligent artikuliert und mit Hilfe geschickter instrumentaler Kniffe explosionsartig in die Welt hinausgeschleudert. Von dynamischen Breaks förmlich zerschossen, wandeln sich die Songs hektisch im Sekundentakt. Dass die Kompositionen bei aller Vertracktheit dennoch kompakt rockig gehalten sind, hilft beim Eintauchen ihre komplexe Struktur. Scheinbar angetrieben von der steten Überzeugung vom eigenen Schaffen rockt sich die Band von einer Energieleistung zur nächsten. Der At The Drive-In-Vergleich liegt nahe, wäre aber zutiefst langweilig, daher stelle man sich alternativ lieber Jetplane Landing mit erhöhtem Adrenalin-Ausstoß und doppeltem Frickelfaktor vor - gerade bei „Six Years Of Glamorama“ glaubt man, dem längst überfälligen neuen Werk der nordirischen DIY-Fanatiker zu lauschen. Nicht zuletzt auch dank der Mischung aus Sprechstimme und melodischem Gesang.

Ein wenig Schliff kann dieser Rohdiamant allerdings schon noch vertragen: Trotz überbordender Energie verpufft hin und wieder viel Power und Willenskraft im Nichts, weil das auflösende Melodie-Moment noch zu selten in die Tat umgesetzt wird. Wenn, dann aber richtig: „Tourette Red (A Monster In My Language)“ offenbart als unbestrittenes EP-Highlight mit melodischem Refrain sogar abstraktes Hitpotential. Steht den Jungs äußerst gut. Einen derart explosiven, engagierten Ersteindruck hinterlassen nicht viele. Erst recht nicht für lau auf ihrer Homepage. Unbedingt eine Empfehlung wert.

Beitrag von: smeff an 30. 03 2007, 23:00

klasse
Copyright 2000-2005 purerock.de
Powered by Ikonboard 3.1.2a
Ikonboard © 2001 Jarvis Entertainment Group, Inc.