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+---Thema: Schrottgrenze - Schrottism Eröffnet von Christian


Beitrag von: Christian an 23. 10 2007, 10:40

SCHROTTGRENZE - SCHROTTISM

Stil: deutscher Indierock
Release: 19. Oktober 2007
Label: Motor / Edel
Spieldauer: 12 Titel
Anspieltipps: Judas Maxi Priest, In Verhältnissen Dieser Art, Hinterland
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purerock.de: < >> Château Schrottgrenze >

Wer beim Namen Schrottgrenze in diesen Tagen immer noch an alte Punkrocker denkt, hat wohl die letzten Jahre in der deutschen Rockmusik so ziemlich verschlafen. Spätestens mit der Nummer Belladonna haben sich Schrottgrenze schließlich schon vor mehr als drei Jahren zum Pop gewandelt und somit einen ähnlichen Weg eingeschlagen, wie ihre alten Kumpels von den Wohlstandskindern. Auch die starteten einst mit Gymnasiasten-Deutschpunk und landeten schließlich mit einer poprockenden Platte auf einem Majorlabel. Das Video lief auf MTV, die Konzerte waren gut besucht und doch litt man immer irgendwie unter dem stigmatisierenden Bandnamen. Am Ende folgte die Auflösung.

Kurioserweise saß dann plötzlich Wohlstandskind Caddy bei Schrottgrenze am Schlagzeug und trommelte auf deren letztjährigem Majordebüt Château Schrottgrenze. An mangelndem Erfolg kann es nicht liegen, dass er sich nun jedoch endgültig seinem Studium gewidmet und den Platz für Benni Thiel von den Monochords freigemacht hat. Auch der Bassist hat mal wieder gewechselt. Er schreibt seine Diplomarbeit und lässt sich auf dieser Platte durch Christoph von Junges Glück vertreten. Überhaupt, dieses Studenten-Cliquen-Ding. Auf dem nunmehr sechsten Album Schrottism kann man es förmlich greifen. Und hören natürlich.

Großen Anteil daran dürfte mal wieder der ehemalige Tocotronic-Produzent Tobias Levin gehabt haben. Songs, wie Die Ewigen Patienten klingen so dermaßen nach Kante, dass man sich fragt, ob Peter Thiessen vielleicht ein neues Seitenprojekt gestartet hat. Da wird von Tieren gesungen, von Künstlern und von Posten, die man gerne schmeißen möchte. Doch das ist es nicht alleine. Schrottism kommt auch musikalisch einfach noch erwachsener, verspielter und lebendiger aus den Boxen, als schon der Vorjahresdurchbruch. Diesmal sogar mit echtem Hit. In Verhältnissen Dieser Art wird in diesem Winter seinen Platz in der Setlist eines jeden Studentenrock-DJ’s finden. Und der Name wird dabei kein Hindernis mehr sein. Versprochen. Willkommen also ganz oben im deutschen Indierock, meine Herren.


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