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+---Thema: Todd Anderson - Zufluchtsort Eröffnet von Christian


Beitrag von: Christian an 09. 03 2009, 23:15

TODD ANDERSON - ZUFLUCHTSORT

Stil: deutschsprachiger Hardcore
Release: 27. Februar 2009
Label: Papership Records / Broken Silence
Spieldauer: 9 Titel; 42:08 Minuten
Anspieltipps: Waldtal, Nest, Honig

Multimedia: < >> MySpace > // < >> last.fm >

Zugegeben, bisher war es relativ einfach sich für Todd Anderson aus Marburg eher nicht zu interessieren. Klar, schon nettes Debüt und so, aber dem eigenen Anspruch des “Denkerstirn-Hardcore“ war man dann doch nicht so wirklich gerecht geworden. Vielleicht hat die Band das auch irgendwann selbst gemerkt und deshalb gar nicht sonderlich lange gebraucht, bis das neue Album aufgenommen war. Dass die Labelsuche dann nochmal fast ein Jahr gedauert hat und man das Album letztendlich quasi selbst auf Papership Records, immerhin als Sublabel von Unterm Durchschnitt, veröffentlichen musste, überrascht jedoch umso mehr, wenn man dieses neue Album Zufluchtsort das erste Mal gehört hat.

Da erscheinen Todd Anderson zwar nämlich immer noch aufs Äußerste wütend und angepisst, klingen aber trotzdem bei weitem nicht mehr ganz so roh und metallisch, wie auf dem Debüt. Vor allem die Hinzunahme eines zweiten Gitarristen zahlt sich aus, wenn sich die Band bisweilen minutenlang in sphärische Gefilde begibt. Das klingt bisweilen sogar nach Envy und entsprechend dauern fünf der neun Songs auch teilweise deutlich länger als fünf Minuten. Doch jedes Mal findet man den richtigen Moment, um Sänger Marco wieder mit brachialem Geschrei und rauem Gesang in den Ring steigen zu lassen. Allerdings bleibt die Stimme weiterhin der Punkt an dem Todd Anderson am meisten polarisieren werden. Die einen finden es grandios, die anderen lachen weiter über die Oma Hans des Hardcore. Auch über die Intelligenz von Texten mag man verschiedener Meinung sein, diese hier sind aber in jedem Falle in Ordnung und werden im schön aufgemachten Booklet sogar mit kurzen Liner Notes versehen.

Alles in allem legen Todd Anderson mit Zufluchtsort hier also eine hervorragende Platte vor. Der Schritt aus der Nische sollte damit jedenfalls gelingen.


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