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+---Thema: Bloc Party - Silent Alarm Remixed Eröffnet von Sven


Beitrag von: Sven an 14. 09 2005, 18:50

Bloc Party - Silent Alarm Remixed

Stil: Indie in überarbeitetem Gewand
Label: V2 Records / Rough Trade
Release: 29.08.05
Spieldauer: 13 Titel, 70:25 Minuten
Highlights: Luno (DFA 1979), Positive Tension (J Clark), Price Of Gasoline (Automato)

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< Labelsite >

Preaching To The Converted

Bloc Party versuchen es mal so: Platte ist raus, alle sind begeistert, die Astoria ausverkauft, der NME jubelt. Wie geht's weiter? Remixalbum hinterher schieben! Hat im Zuge der jüngsten englischen Welle noch keiner versucht, könnte klappen. Und ist damit einen Versuch wert.

Die Liste derer, die nun also versuchen, den Songs von Silent Alarm, einem Album dass dieses Jahr 2005 sicher entscheidend mitgeprägt hat und Bloc Party gewissermaßen zu den Nachzüglern unter den vorpreschenden neuen, starken Bands aus dem Königreich gemacht hat, ihre eigene Note zu geben, liest sich zunächst schon eingängig und erfreulich. Von einem berechnenden Aspekt an der Auswahl dieser Remixer wollen wir besser gar nicht erst anfangen, denn wie die präsentierten Neuversionen selbst ist auch die Zusammenstellung eben jener ambivalent ausgefallen. Nick Zinner beispielsweise lässt mit seiner dahingeflüsterten, zurückgenommenen Interpretation von Compliments nun wirklich kaum Assoziationen zu seiner eigentlichen Band, den Yeah Yeah Yeahs aufkommen. Kanadas im Moment angesagteste Zerstörer von Tanzflächen allerorts, Death From Above 1979 oder unseren Lieblings-ambientschizos von M83 hinterlassen dagegen sehr eindeutig ihren eigenen unverwechselbaren Fingerdruck, wenn sie Luno resp. The Pioneers zu Highlights auf Silent Alarm Remixed machen.
Wieder wird deutlich, welche Ideenvielfalt hinter den Songs steht, wenn auf vielfältige Weise eine Bassfigur aus Song A oder ein Refrain in Song B herausgegriffen und neu verarbeit, verfremdet oder als durchgehendes Element wiederverwendet wird. Dann kann man den Remix oft als wirklich gelungen bezeichnen. Das trifft aber auch nicht überall zu. Ladytron machen Like Eating Glass mit lediglich härteren Drums und einem verschwommeneren Gesang zum vielleicht schwächsten Stück. Four Tet legen wie gewohnt etwas Gefrickel unter So Here We Are und fertig ist die Pampe. Schade drum.
Davon abgesehen funktionieren der große Rest wirklich ausgezeichnet. Jay Clark (of Pretty Girls Make Graves) macht Positive Tension eine Spur druckvoller und intensiver, ohne Kele's Gesang anzurühren während besonderer Dank an Erol Alkan (bisher nur als Remixer in Erscheinung getreten und infolgedessen im Mai auch schon eine eigene Kompilation herausgebracht) geht, der einen Gitarrensound ganz tief aus She's Hearing Voices herausholt und ihn ans grelle Tageslicht zerrt - und man ihn letzten Endes als Ohrwurm die nächsten Wochen spazieren trägt.

Als Geheimtipp für den Dancefloor taugen einige dieser Neuversionen - und lassen sie dennoch die eigentliche Songstruktur, den Gesang oft unangetastet. Bloc Party Fans: hier sind eure Songs.


Beitrag von: Johannes an 17. 09 2005, 15:45

ich find die songs geremixed irgendwie fast ausnahmslos besser als im original.
insofern: schon 'ne schicke platte.

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