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+---Thema: Evenless - Split Infinity Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 12. 02 2006, 21:21

EVENLESS - SPLIT INFINITY

Stil: Alternative Rock
Label: < Yonah Records >
Spieldauer: 13 Tracks, 46.05 min.
Release: 12. August 2005
MP3: < >> Peace Of Mind > // < >> Split Infinity >

< Offizielle Bandhomepage >

Solide, nett, gefällig - alles nur klägliche Versuche, das niederschmetternde Urteil namens "durchschnittlich" zu fällen. Doch um ein solches Album handelt es sich bei dem vorliegenden Werk: Wirklich nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut.

Unterschwellig setzen sich beim Hören von Musik oft Eindrücke beim Hörer fest, deren genaue Verortung sich oftmals als schwierig herausstellt. So geschehen auch bei "Split Infinity" von Evenless aus dem Sauerland. Denn bei diesen 13 Songs kommen immer wieder Erinnerungen an eine Zeit hoch, die der gemeine musikbegeisterte Mensch gerne aus seinem Gedächtnis verdrängen würde. Richtig, wir sprechen von den Achtzigern.

Wenig schmeichelhaft erscheint also eine Erwähnung dieser dunklen Periode in einer Rezension über eine Rock-Platte, stellt doch gerade dieses Jahrzehnt voller Hairspray-Metal und Spandex-Hosen nicht eben den Höhepunkt der Rock-Historie dar. Und kaum erklärlich, versuchen sich Evenless doch an mit Anleihen aus Prog und Metal versehenen Alternative Rock-Standards in düster-melancholischer, aber niemals morbider Grundstimmung, wie sie viel eher im darauf folgenden Jahrzehnt der karohemdentragenden Holzfäller angesagt waren. So bleibt nur die Schlussfolgerung, dass es der Gesang von Sebastian Moser ist, der den Rezensenten auf diesen absurden Gedanken bringt. Und das nicht etwa deshalb, weil dieser nicht zu gefallen weiß, die Produktion ist schuld: Mit zu vielen Effekten zugekleistert, zu sehr im Vordergrund stehend und somit schlicht überproduziert leiden sowohl die ansonsten durchaus knackige Produktion als auch der der charakteristische, etwas an Layne Staley erinnernde Gesang stark im Gesamteindruck.

Die gebotene Dreiviertelstunde an Musik ertönt zwar stets solide, aber arm an Highlights und Spannung. Was schade ist, wo doch gerade der Titeltrack eindrucksvoll demonstriert, wie dynamisch und treffsicher die Band ihre Melodien in Szene setzen kann. Und eins muss man der Band dann doch lassen: Wenn etwas hängenbleibt, dann richtig. "Growing Colder" und die durch ihre getragene Akustik dringend benötigte Kontraste setzende Ballade "When We Dance" beweisen, wozu die Band in ihren besten Momentan imstande ist. Doch über die gesamte Spielzeit überzeugt das Liedgut leider zu selten, viel zu oft herrscht gepflegte Langeweile auf gefälligem Niveau in einem Dschungel voll grundsolider Gleichförmigkeit. Und das ist dann leider doch ein bisschen zuviel des Durchschnitts.

Wertung:


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