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+---Thema: Wake - Tremor Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 01. 07 2007, 23:27

WAKE - TREMOR

Stil: Hardrock / Alternative
Label: < Phonag Records >
Spieldauer: 16 Tracks, 59.03 min.
Release: 26. Januar 2007

< Offizielle Bandhomepage >
< Wake bei Myspace >

Die Qualitätskontrolle hat das schweizerische Quintett Wake auf seinem zweiten Album schlicht versäumt. So zerstören grässliche Balladen und langweilendes Mittelmaß in Windeseile die gute Stimmung, die zwischendurch von einer Handvoll stadiontauglicher Hardrock-Knaller aufgebaut wurde. Da wäre man wohl lieber etwas wählerischer gewesen.

Man könnte wirklich viel Spaß haben mit Wake aus dem schweizerischen Kanton Zug. Das beweist gleich der Beginn von „Tremor“, denn der Auftakt mit „Howl” überzeugt auf ganzer Linie: Knackiges, druckvolles Riffing, präsenter Gesang, alles protzig auf dicke Hose produziert – so und nicht anders muss ein guter Hardrock-Song klingen. Wake wollen Stadien füllen, Arenen bespielen, Hallen ausverkaufen und mit derart patentem Songmaterial wäre das auch durchaus legitim.

Doch leider bleibt der Opener eines der raren Highlights einer ohnehin viel zu lang geratenen Platte. Nur mit dem launigen „Become A Nothing“, dem punkigen „Down The Drain“ und dem verzerrten „Devil’s Hands“ kriegen Wake noch mal die Kurve und vermitteln leichten, oberflächlichen Spaß zwischen Hard- und Alternative Rock.

Der Rest ist nicht der Rede wert, ein einziges großes Gähnen, durchzogen von souveränen, aber leeren Posen. Der Versuch, Tiefe zu vermitteln, geht auf „Tremor“ regelmäßig in die Hose. Die fette Produktion verleiht den Rockern zwar ordentlich Wucht, verdeutlicht aber auch anschaulich auf der Hochglanz-Leinwand die absolute Nichtigkeit der zahlreichen Powerballaden („Last Maniac“, „The Selfish“), die ganz fürchterlich unangenehm an Feuerzeugschwenker von Bon Jovi oder [/i]Aerosmith[/i] erinnern. Ähnlich sieht es beim Gesang aus: Wo dieser auf bisweilen übertrieben theatralische Art und Weise die kräftigen Rocksongs meist passend verziert, bleibt der übertriebene Pathos bei den erbärmlich flachen Balladen auf Dauer schwer erträglich.

Am schlimmsten mutet aber an, dass sich Wake einfach nicht mäßigen konnten. 16 Songs und fast eine Stunde Musik ist hier einfach viel zu viel zu viel des Guten. Oder besser gesagt: des Mittelmäßigen bis Schwachen. Ein Erdbeben ist das hier jedenfalls nicht. Höchstens ein Sturm im Wasserglas.

Wertung:


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