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+---Thema: Lake Placid - Make More Friends Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 09. 01 2005, 22:44

LAKE PLACID – MAKE MORE FRIENDS

Stil: Lo-Fi-Dance-Rock
Release: 7. Februar 2005
Label: Universal Records
Spielzeit: 11 Songs,
MP3: < Is This Love >

< http://www.lakeplacid.dk >

“Ladies & Gents: this is how it all begins!”. Mit diesen Worten und einer vermeintlich kühl wirkenden Elektro-Untermalung beginnt das Debütalbum Make More Friends von Lake Placid. Lake Placid, ein komplett unbekannter Name einer völlig unbekannten Band – noch. Denn die Chancen, dass man über sie und die Musik ihrer Platte in Kürze noch öfter stolpern wird stehen – rein musikalisch – nicht schlecht. Lake Placid vereinen vieles, was gerade zwischen New York und London; zwischen Boston und Berlin angesagt ist: tanzbare, den achtzigern huldigende, Wave-infizierte Synthiemucke gepaart mit den neusten Erkenntnissen in Sachen Punk und Indierock. Und die Frontfrau respektive Sängerin vereint die Power des Rocks mit der Schmalzigkeit des Pop und – nicht zuletzt - einer großer Portion Weirdness. Charismatisch und zum verlieben schräg.
Dass die dänische Band aus geschlagenen acht Mitgliedern besteht hört man nicht immer – oft meint man, dass meiste würde man so auch mit dem Sythesizer hinbekommen. So aber sind Lake Placid nicht. Echtheit ist das Stichwort; Abwechslung das andere. Erstere zeigt sich durch ein Sammelsurium an nerdigen Instrumenten und Klangerzeugungsmitteln.
Mit letzterer wird man förmlich erschlagen: hier das erwähnte Party-Disco-Intro, da der punkige New York-Rocker, hier ein 70er-Funk-Track und dann auf einmal eine waschechte Popballade, getragen nur vom immer wieder neues bietenden Stimmorgan von Frontfrau TK.
This air ist so eine Ballade, die mit ein bisschen Fantasie auch von Dido vorgetragen im Radio rauf und runter gespielt werden könnte – wenn da nicht gerade auf einmal Jazzbläser zu hören wären, die auch auf einem Tied & Trickled-Werk nicht unvorstellbar wären.
Für Rockmusik sind Lake Placid zu poppig, für Popmusik zu dreckig, um trendy-Fashionmusiker zu sein sind Lake Placid zu nerdig. Wer aber gleichermaßen auf eingängie Popmusik und verschrammelte Indie-Lo-Fi-8-Bit-mucke mit No-Attitude-Attitüde steht kann in Lake Placid eine neue Lieblingsband finden.
Fazit: Make More Friends ist ein herrlich verschrobenes, tanz- und rockbares Album einer jungen dänischen Band von der man hoffentlich noch viel hören wird. Im Februar geht es erst mal auf Deutschlandtour – sollte man nicht verpassen.


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