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+---Thema: Will Haven - The Hierophant Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 04. 09 2007, 01:01

WILL HAVEN – THE HIEROPHANT

Stil: Post-Hardcore-Metal
Release: 31. August 2007
Label: Bieler Bros Records
Spielzeit: 9 Songs, 39.15 Minuten
Media: < http://www.myspace.com/willhaven >

< http://www.bielerbros.com >

Es gibt diesen schönen Satz von einigen amerikanischen Punk-Urgesteinen, die in Interviews nach dem unerwarteten Erfolg von Punk meinten, in Amerika müsste man aufpassen niemals zuerst eine Musikrichtung zu spielen, wenn man damit erfolgreich sein möchte.
Ähnliches könnte man über das Genre des Post-Hardcore und Will Haven sagen. Als sie Mitte und Ende der Neunziger daher kamen interessierte sich kaum einer für die zuweilen hektische Musik, die dann später, als Will Haven sich schon eine lange Auszeit genommen hatten, erst so richtig populär wurde.
Ähnlich wie bei Far und Emorock übrigens; auf diesen Vergleich kann man kommen, wenn man weiß, dass Shaun Lopez von Far die neue Platte von Will Haven produziert hat.
The Hierophant, so der Name jenen Albums, würde aber wahrscheinlich selbst dann nicht mehr so richtig einschlagen, wenn es genauso gut wäre wie die Vorgänger. Zuviel ist mittlerweile passiert, zu viele Schritte haben die jüngeren Band gemacht.
Jetzt ist The Hierophant aber noch nicht einmal so gut wie seine älteren Geschwister.
Zu zerfahren holtert und poltert es drauf los, kann die Grooves, die angedeutet werden, nicht mehr aufrecht erhalten und wirkt an allen Ecken und Kanten einfach zu übermotiviert.
Dazu kommt, dass ein wichtiger Teil des alten Charmes durch den alten Sänger Grady hervorgerufen wurde; sein Nachfolger, der langjährige Bandbegleiter und Red Tape-Frontmann Jeff Jaworski, aber nicht Ansatz seine Charakterstärke zu übermitteln versteht.
Es ist kein durchweg schlechtes Album, wirkt aber hoffnungslos anachronistisch und kann wohl kaum einen Hörer, der die fünf Jahre der Abstinenz Will Havens musikalisch mitgemacht hat in irgendeiner Weise bewegen.
So etwas ähnliches habe ich beim letztjährigen neuen Album der Deftones gedacht, deren Chino Moreno ja früher ein glühender Verehrer der Band war, sie zuletzt mit auf Tour nahm und auch Co-Produziert hat.
Ein musikalisches Klassentreffen der Ehemaligen also, mit vielen „Jaja, weißt du noch was wir damals machen wollten“-Geschichten, die nur zu einer Reaktion animieren: Jaja Papa, ist klar.

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