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+---Thema: Belasco - 61 Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 07. 02 2007, 15:57

BELASCO - 61

Stil: Indie-Britpop / Gitarrenrock
Label: < Supermusic > / < Alive >
Spieldauer: 11 Tracks, 36.44 min.
Release: 23. Februar 2007

< Offizielle Bandhomepage >
< Offizielle deutsche Homepage >
< Belasco bei Myspace >

Ein Dämpfer zur richtigen Zeit - das Album nach dem Karriereknick ist Belascos bisher bestes geworden.

2005 war kein gutes Jahr für Belasco. Nachdem sich das Londoner Trio langsam aber stetig, über zwei Alben und zwei EPs hinweg, einen Ruf als Britpop-Institution erspielt hatte, sollten fortan die Früchte der jahrelangen Arbeit geerntet werden. Scheinbar lief auch alles wie am Schnürchen: Der Major wartete in Gestalt des Mercury-Labels schon, die Single „Something Between Us“ wurde zum bis dato größten Banderfolg. Schon kurz darauf jedoch wurde der Höhenflug durch Labeleinsparungen und Budgetkürzungen jäh gestoppt. Soll heißen: Major adieu, Belasco waren nun wieder ganz offiziell indie. Ziemlich am Boden noch dazu.

Andere Bands lösen sich an einem solchen Punkt auf, Belasco hingegen taten das einzig richtige: Aufstehen, in die Hände spucken, weitermachen. Enttäuscht, wütend und frustriert zwar, aber daraus kann gerade in kreativer Hinsicht Kraft und Energie entstehen, wie “61“ als einziger, großer Trotzeffekt beweist: Wo Belasco früher mit ihren konventionellen Britpop-Hymnen nicht zu Unrecht als ganz und gar nicht einzigartige Traditionalisten oder gar als Coldplay-Klon abgestempelt wurden, steht der neue Longplayer doch tatsächlich im Zeichen des Rock. Mit neuem Band-Bewusstsein rockt der Dreier gerade zu Beginn von “61“ los auf wie auf einem Debüt. Da wird in Sachen Tempo, Dynamik und Aggressivität ein Maß vorgelegt, wie man es gerade von dieser Band nicht erwartet hätte. Highlights wie der düstere, kraftstrotzende Opener “The Earth“ oder das hektisch umhertänzelnde “On A Wire“ stehen ganz im Zeichen der neu gewonnen Rock-Attitüde, weisen aber gleichzeitig noch die alte, pathosbeladene Hymnenhaftigkeit auf, die die Briten seit jeher ausmacht. Und da Belasco noch immer dazu in der Lage sind, berührende Akustik-Ständchen („Butterflies“) zu schreiben und versöhnlichen Trost zu spenden („Finest Things“), ist “61“ sehr viel abwechslungsreicher als alles, was man bisher von der Band kannte.

Die neu gewonnen Kontraste und die betonte Rockigkeit des neuen Longplayers stehen dem Londoner Trio gut und man darf froh darüber sein, dass Belasco noch mal die Kurve gekriegt haben. Ansonsten wäre uns ein zwar noch immer konventionelles, aber endlich mal auf voller Distanz rundes Album feinen Indie-Pops entgangen. Stellt sich abschließend nur noch die Frage: Warum eigentlich „61“, meine Herren??

Wertung:


Beitrag von: Ulrich an 07. 02 2007, 16:28

bei einer größeren 1: eine stellung
Beitrag von: Patrick an 07. 02 2007, 16:48

sieht aber eher nach standardgröße aus, sorry ;-)
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