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+---Thema: Navel - Vomiting EP Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 26. 10 2007, 18:29

NAVEL – VOMITING EP

Stil: Rock
Release: 28. September 2007
Label: Louisville Records
Spielzeit : 4 Songs, 13.50 Minuten
Media: < http://www.myspace.com/navelofswitzerland >

< http://www.louisville-records.de >
< http://www.navelband.com >

Ein bisschen unfair ist es ja immer, Bands mit Nirvana zu vergleichen. Schnell ist man ein reiner Abklatsch und so weiter, auch wenn das gar nicht stimmt, wie ja zum Beispiel auch die tragisch gescheiterten Union Youth bewiesen haben.
Die Vergleiche mit den Legenden aus Seattle werden Navel aber sicher auch noch öfters in ihrer Musikerkarriere hinnehmen müssen.
Zum einen sieht Sänger Jari style-mäßig schon etwas mehr als nur ein bisschen wie Kurt Cobain aus und gibt sich Live wohl auch gleichen Auflösungserscheinungen hin, zum anderen ist da der Sound und die Verbindung aus Wut und Melancholie.
Wie Nirvana zu Breach-Zeiten schreit man sich durch die Songs, mit diesem Rockflair, den man irgendwie schon Grunge nennen kann, genauso gut aber rotzigen Noiserock.
Feedbackorgien werden zelebriert.
Dissonanzen reiben sich genüsslich aneinander.
Vomiting ist ein guter Name für die EP und den Sound. Das befreiende, vielleicht nicht immer ganz angenehme, aber definitiv notwendige Gefühl des Kotzens am Tag nach der Party, am Sonntag Morgen, auch wenn Navel energetisch natürlich rein Samstag Nacht sind.
Hier sind sie ganz klar Punk.
Die Riffs verortet man auch mal im Doom Metal.
Die aufrechthaltbaren Vergleiche mit Nirvana sind also begrenzt. Auch wenn als Coverversion das eindringliche Our Mother The Mountain, im Original von Townes Van Zandt, auserwählt wurde, eine Bluescountry-Nummer mit Gospel-artiger, spiritueller Melancholie, die in Sachen Intensität und Vortrag an Where Did You Sleep last Night, den letzten Song auf der Nirvana-Unplugged, erinnert.
Nun ja, bei aller Abneigungen gegen dieses Namedropping gibt es schlechtere Referenzen.
Wie gut die Schweizer noch werden wird man auf ihrem Debütalbum Anfang nächsten Jahres sehen – versprechen tun sie schon mal einiges.
Demnächst hoffentlich auch Live, im Vorprogramm von den Queens Of The Stone Age.

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