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+---Thema: Super Furry Animals - Love Kraft Eröffnet von Sven


Beitrag von: Sven an 11. 12 2005, 22:55

Super Furry Animals - Love Kraft

Stil: Indie
Label: Rough Trade
Release: 05.09.05
Spieldauer: 12 Titel, 54:25 Minuten
Highlights: Lazer Beam, Psyclone!, Ohio Heat

< Website >
< Labelsite >

In was für einer Welt wir leben - Damenblusen tragen Männernamen, Männerhemden Frauennamen; Kanzlerinnen beherrschen das Land und die Anrede der First Lady erfolgt mit "Herr Professor". Wirre Zeiten, auf nichts ist Verlass. Auch nicht auf die Super Furry Animals, denn dafür sind jene viel zu verrückt, durchgeknallt und pop.
SFA aus Wales gibt es schon eine Weise, schließlich ist mit Songbook - The Singles vor einem Jahr bereits eine Stelldichein aller Hits ihrer letzten Dekade erschienen - und es wundert somit um so mehr, wie warm, innig, frisch und spritzig sie 2005 noch klingen können. Wenn sie wollen.
Das beginnt beim Artwork, dass so in etwa eine venezuelanische Kumpelsiedlung darstellt, in liebevoller Handarbeit zusammengebastelt. Und über allem thronen die Gottheiten, die ihnen, je nach Laune, Regen, Manna oder Atomik Lust bringen. Erbarmen oder der Zorn von oben, dazwischen befindet sich nichts. Die zwölf Songs gehen somit auch in die Vollen und ebnen in ihrer runden Glückseligkeit alles schlichtweg ein. Eine herrliche Sache, und somit definitiv eine Angelegenheit für warme Studentenzimmerabende in gedämpftem Licht, während draussen an der Kälte alles langsam wegstirbt.
Oi Frango ist der nächste Abspannsong für eine potentiell coole Kindersendung, The Horn gospelt schrecklich schön, und Back On A Roll etwa ist stellvertretend für ungefähr die Hälfte der Platte: auf wundervolle Weise genügsam und schillernd zu gleich. Und um zu letzt auf ein vielleicht überraschenden Vergleich hinzuweisen: Gorillaz scheinen bereits jetzt ihren eigenen Einfluss auf die britische Musikszene auszuüben: es gibt einen Song, der klingt einfach 100 % nach genious Albarn & his funk electro music group. Welcher das ist, dürfte nicht zu schwer zu erraten sein.

Wales ist also weiterhin das beschauliche Hinterzimmer des United Kingdom of Pop 'n' Roll, wo die Weichmacher stehen und man sich mit einem Spiel Monopoly und einem Pint die Zeit vertreibt. Vorzugsweise in nicht allzu bedrohlicher Gesellschaft. Beruhigend.

Und so steht der Aufbruch in die sonnengefluteten Nordlanden fest. Ein abenteuerliches, wildes und gefährliches Vorhaben, die grünen Wiesen zu besiedeln, denn Gotland ist nicht weit. Über die Ebenen ziehen zumeist im Frühjahr die eisig flüsternden östlichen Winde dahin, und das Schicksal ist ungewiss.


Beitrag von: Patrick an 12. 12 2005, 11:10

keine Platte für mich, dennoch subba review
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