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+---Thema: Premonitions of War - Left In Kowloon Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Guest an 22. 01 2004, 20:40

PREMONITIONS OF WAR – LEFT IN KOWLOON

Stil: Deathmetalcore
Release: 26.01.2004
Label: Victory Records
Spielzeit: 12 Songs, 26.13 Minuten
MP3: < > Mother Night Revisited >
< > Left In Kowloon Flashcard >

< http://www.victoryrecords.com >

Aber hallo, Premonitions of War setzen sich ganz bestimmt nicht dem Verdacht aus, Emo-Kompromisse einzugehen.
Knüppelhartes Lichtgeschwindgkeits Gebolze zwischen Hard- und Metalcore und ein as aggressiv as possible Gekeife in Deathmetal-Grunztradition lassen keine Verschnaufspause.
Härte ist aber nicht per se gut – das scheint eine Tatsache zu sein, die man auf dem Victory-Debüt Left In Kowloon zu vergessen scheint. Die an sich guten Texte sind unmöglich zu verstehen; selbst wenn man die Platte ein Dutzend Mal gehört hat scheitern diesbezügliche Versuche schon im Ansatz. Da hilft nur ein Blick ins recht lieblos gestaltete Booklet und wenn man sich die vagen, sehr düsteren Texte durchliest, dazu den Tönen aus den Boxen lauscht und versucht, sich so weit wie möglich darauf einzulassen gefällt die Scheibe durchaus. Vor allem im Mittelteil, bei dem es abrupt ruhig wird, kommt eine dichte Atmosphäre auf. „Cables Hum Overhead“ zum Beispiel klingt im besten Sinne richtig fies – die Band kehrt hier ihre Liebe zum kalten Industrial und zum noch kälteren Elektronoise a la Krachkonstrukteurmeister Masami Akita  raus – so sollte vertonter Krieg, vertonter Wahnsinn klingen. Der Rest dümpelt aber wie angedeutet im bedeutungslosen Mittelfeld herum. Auch die schon fast Standard gewordenen Chaosreminiszenzen an Dillinger Espace Plan oder The Red Chord langweilen eher als dass sie unterhalten würden. Live sicher eine Wucht frage ich mich bei Premonitions of War durchaus: warum soll ich Mittelmaß hören wenn es Spitzenreiter gibt? Absolute Krachfetischisten können durchaus ein Ohr riskieren – alle andern (so in etwa 99,5 % der Weltbevölkerung) würden das hier höchstwahrscheinlich eh nicht als Musik durchgehen lassen.
Fazit: Recht eintönige, metallische Death-HC-Attacke. In den besten Momenten interessant, in den schlechten belanglose Hintergrundmusik (für Obduktionen oder Tiersezierungen).


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