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+---Thema: De Rosa - Mend Eröffnet von Sven


Beitrag von: Sven an 21. 07 2006, 22:26

De Rosa - Mend

Stil: Indie
Label: Chemikal Underground / Gargleblast Records
Release: 30.06.06
Spieldauer: 11 Titel, 36:33 Minuten
Highlights: Cathkin Braes, On Recollection, Father's Eyes

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a little less of a punk than I used to be

Ostküste, 80. Stock, major music business. In den frühen Morgenstunden drehen mächtige Menschen an Knöpfen, es werden Schalter umgelegt. Zwei Wochen später, ein kleines Café im Londoner West End. Ein landesweit zumindest in jungen Kreisen populärer Schreiber der Zunft hört Musik, und steigert sich Zigarette für Zigarette zufrieden in eine kleine Lobesrede auf zu besprechende Band hinein.
Einen Monat später. Durch einen nicht mehr nach zu voll ziehenden internen Fabrikationsfehler sind die ersten Probepressungen der nächsten britischen Indiehoffnung allesamt nicht zu gebrauchen. Schliesslich landet alles im Müll, und die Plattenfirma macht so langsam Druck.

Warum es einmal so, einmal so läuft ist im Nachhinein oft schwer nach zu vollziehen. Ganz losgelöst von dieser künstlichen Einführung dieses Textes, stellt sich aber die Frage, was denn passieren muss, bis die Welt erkennt, dass die Schotten De Rosa mit Mend ein doch eher erfrischendes und recht gutes Debüt hingelegt haben. Und wohl einen dieser Fälle darstellt, in dem das einfach so ungehört untergeht. Dabei hat es doch schon zweieinhalb Jahre gedauert, bis denn die Songs überhaupt Kontur annahmen und sich Zeichen verdichteten. Zeichen von ausgeklügelten Rhythmen, die zwischen wohligen Death Cab For Cutie und wütenden Eagles Of Death Metal, eine Melange aus Post-Punk und Pop. Namen wie die Go-Betweens oder Sonic Youth stehen dabei unvermeidbar im Raum, machen sich und dann dem eigenen Konzept dieser drei jungen Männer Platz. Eine gar nicht kleine Rolle spielt dabei letztlich auch der allseits präsente Gesang, der den, sagen wir mal, jungen Thom Yorke zitiert, dabei textlich kaum weniger Bezug nehmen könnte. Die Befindlichkeiten, das Intime, auch gerne etwas Verrückte ist erkennbar, aber bezieht sich dabei auf schottische Wurzeln, auf Lanarkshire, seine Tragödien und Einöden.
Nimmt man alle Komponenten, die sich wunderbar wie ausgedacht zusammenfügen, und setzt alles auf ein Blatt - es kommt ein erwärmendes Album dabei heraus. Aus welchen Gründen also dem nicht gehörig mehr Aufmerksamkeit zu teil wird, bleibt leider offen.

Das Cover aber, soviel sei bei all den schönen Worten mir erlaubt, bleibt eine hässliche Angelegenheit. Weniger Verweigerung ist manchmal doch mehr.


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