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+---Thema: DJ Mayonnaise - Still Alive Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 23. 07 2007, 22:11

DJ MAYONNAISE – STILL ALIVE

Stil: Ambient/Electronica/Lounge/TripHop
Release: 13. Juli 2007
Label: Anticon Records
Spielzeit: 11 Songs, 49.20 Minuten

< http://www.anticon.com >

The End Of The Beginning
Ganze acht Jahre hat sich Dj Mayonnaise für sein zweites Album Zeit genommen. Da kann man erstens davon ausgehen, dass er nicht gerne selbst im Licht der Aufmerksamkeit steht, sondern lieber still und zurückgezogen Beats für seine Homies von Sage Fancis bis zu seinem guten Freund Alias und zweitens, dass der Titel des Ganzen Still Alive nicht weiter erklärt werden muss.
Es ist ein subtil überzeugendes work of art geworden. Eines, dass sich nicht aufdrängt und aus dem vollen Musikgenre-Kanon des gutes Geschmacks erwächst.
Beim Opener Post Reformat zündet man sich am besten zurückgelehnt eine Tüte an, lässt sich von knarziger Electronica mit chilliger Ambient-Atmosphäre in die Halbwelt aus Schlaf und Wach tragen.
Dort springen Schleifen und kratzen sich Scratcher in der Kulisse einer grünen Wüste, die in der verrauchtem Universum Blueskneipe beheimatet ist. Es ist Lounge-Musik, wie bei May Days unüberhörbar, für eine Lounge allerdings, in der nicht die üblichen Verdächtigen sitzschwitzen, sondern Menschen mit musikalischem Geschmack.
Munjoy Moments
Das wird schon bald deutlich, wenn bei Dawson’s Anthem 2005 Wärme ausstrahlende Saxophone ins Spiel kommen, die dank der begleitenden Elektronik wohl nicht von ungefähr an die des Tied & Trickled Trio zu Observing Systems-Zeiten denken lassen.
Die Logik des The Windham Song, in der die Bläser klingen wie in den Westernweiten der Großstadt eines Jim Jarmush-Films, wird wohl auch Postrock-Fanatiker übermalmen, bevor bei Strateegery die einzigen nicht gesampleten Vocals zu hören sind und einen Deep-HipHop-Song begleiten.
Auch TripHop-Beats gibt es zu entdecken, und RJD2-Hiphop-Schläge, und die Ambient-Melodienlinien die noch die Menschen die hinter Plaid stecken erleuchten lassen könnten.
Derweil läuft das Kopfkino auf den unhastigen Hochtouren eines Sinnesrausches, der harmlos ist, und unprätentiös, und äußerst äußerst angenehm.

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