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+---Thema: Celia, David - Organica Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 23. 06 2006, 13:17

DAVID CELIA - ORGANICA

Stil: Sixties-Folk-Pop
Label: Taxi Stand / < Radar Music >
Spieldauer: 12 Tracks, 36.00 min.
Release: 20. März 2006
MP3: < >> MP3-Clips >
Video: < >> Afraid To Change >

< Offizielle Homepage >
< David Celia bei Myspace >

Mit über drei Jahren Verspätung erscheint das Debüt des kanadischen Songwriters David Celia nun endlich auch hierzulande - angesichts des erst jetzt einsetzenden Sommers allerdings genau im richtigen Moment, denn diese Platte will in sonnendurchfluteten Wiesen erlebt werden, nicht in abgedunkelten Winterkammern.

David Celia muss ein ziemlich entspannter Typ sein. Er ist angekommen, hat im mittleren Alter seine Lebensmitte gefunden: Ein Haus, eine Frau, zwei Kinder und einen Hund. Nebenbei schreibt Celia Songs auf der Akustischen, die die zurückgelehnte Harmonie und Glückseligkeit eines gefestigten Lebens verströmen. Erstaunlicherweise gelingt es ihm auf seinem Debütalbum “Organica“ trotz dieser gefährlichen Vorzeichen, die Klippen der Belanglosigkeit galant zu umschiffen. “Organica“ ist simpler, aber ungemein geschmackvoller Sixties-Folk-Pop eines klassischen Songwriters.

Alle Instrumente bis auf die Drums hat der Multinstrumentalist Celia selbst eingespielt, vermutlich in irgendeinem einsamen Schuppen in seiner kanadischen Heimatstadt Toronto. Meist auf einem akustischen Gerüst basierend, aber dennoch selten reduziert, sondern meist reichhaltig instrumentiert, erinnern Celias Songs mehr an die Beatles oder die Shins (siehe “Warm Fuzzy“) als an Jack Johnson. Celia singt mit angenehmer Stimme von alltäglichen Geschichten, von seiner Frau, seinen Kindern und seinem Hund. Dass der Song über letzteren zu den wenigen Belanglosigkeiten auf “Organica“ gehört, dürfte der Vierbeiner ihm kaum übel nehmen. Wo Herrchen doch sonst mit starken Hooks und mehrstimmigen Harmonien nur so glänzen kann. Mit dem pianogetriebenen “Afraid To Change“ etwa oder den stimmigen Instrumentals “Growin´ Owen“ und „The Wind“. Mit dem durch seine Naivität fast an ein Kinderlied gemahnenden “He´s A Caterpillar“ oder dem elegischen „Procrastination“, das durch seine Melodieführung gar an Incubus-Balladen erinnert.

“Organica“ ist eine heimelige, unaufgeregte Wohlfühlplatte, der die Sonne aus dem Arsch scheint. David Celia scheint ein glücklicher Mann zu sein und mit diesen lässigen Songs macht er auch uns ein kleines bisschen glücklicher. Einen positiven Nebeneffekt hat die reichlich verspätete Deutschland-VÖ übrigens: Der Nachfolger zu “Organica“ ist schon fertig gestellt. Hoffentlich dauert es nicht wieder so lange, bis Celias Songs Deutschland erreichen. Vielleicht gibt es ja schon im nächsten Sommer ein freudiges Wiedersehen?

Wertung:


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