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+---Thema: Virgin Black - Requiem: Mezzo Forte Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 23. 04 2007, 17:05

VIRGIN BLACK – REQUIEM: MEZZO FORTE

Stil: Operngothic
Release: 27. April 2007
Label: Massacre Records
Spielzeit: 7 Songs, 52.07 Minuten

< http://www.massacre-records.com >

Wenn man sich die Beschreibung durchliest kann es einen schon grausen. Da steht etwas von Gothic, Opern, Symphonie und Metal und in meinem Kopf steigen die Bilder auf, von mehr als schlechten skandinavischen Metalbands mit Frontfrauen in wehenden Kleidern und die übelste Klischeeverbrechen begehend auf die Laune schlagen.
Auch der Name Virgin Black würden zu Kollegen wie Within Temptation oder Nightwish passen.
Mit all diesen Vorurteilen also geht man neue Album Requiem: Mezzo Forte an und vermindert so schon im vorhinein dessen Chance auf eine faire Bewertung.
Umso besser, dass man eines besseren belehrt wird.
Erst mal kommen Virgin Black nicht aus Skandinavien, sondern vom Sunhine-Kontinent Australien. Und zum zweiten ist die Mischung aus Symphonie und Metal, die einem zunächst vor grausiger Erwartung eine Gänsehaut beschert hat, auf den zweiten Blick so gut gemacht, so kreativ und perfektionistisch, dass sie die gleiche Reaktion (-> Gänsehaut) wegen der gelungenen Atmosphäre provozieren kann.
Das Ganze ist der zweite Teil einer Trilogie, wobei der erste (noch unveröffentlichte) Teil ein rein klassisches Werk ist, der zweite hier eine Mischung aus Klassik und Metal darstellt und der letzte Teil ein reines Metalalbum werden soll.
Eingespielt mit einem richtigen Symphonieorchester, und nicht mit billigen Synthesizer-Kopien, wissen die Musiker jederzeit, was sie wann wie erreichen wollen.
Die Mischung aus E- und U-Musik driftet zwar natürlich des öfteren ins pathetische ab, aber das gilt ja so auch für jede Oper, die es so gibt, ebenfalls. Die großen Momente beschwören imaginäre Geister herauf, die nichts anderes als einen Touch von Brillanz haben. Da kommen einem auch schon mal Gedanken an Bands, die ganz weit draußen sind, wie Sigur Ròs oder, noch passender, Dead Can Dance. Eine interessante Geschichte.  
Wer etwas für große Gesten und symphonisch-cineastische, musikalische Inszenierungen übrig hat; für komplexe Soundtrackmusik oder dramatische Klassik, der könnte mit diesem Versuch ein Sinneserlebnis entdecken. Es lohnt sich durchaus.

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