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+---Thema: Blinding Zoe - s/t [EP] Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 13. 11 2007, 19:07

BLINDING ZOE - S/T [EP]

Stil: Alternative Rock / Grunge
Label: < FinestNoise > / < Radar >
Spieldauer: 6 Tracks, 24.44 min.
Release: 12. November 2007
MP3: < >> Wait And See >
Video: < >> Nothing But Pitiful >

< Offizielle Bandhomepage >
< Blinding Zoe bei Myspace >

Ganz nett, aber ziemlich überflüssig: Ein Urteil, mit dem man als junge Band kaum konfrontiert werden möchte. Blinding Zoe müssen jenes aber über sich ergehen lassen, zu verzichtbar und altbacken ist der erste Entwurf ihres Grungerock-Revivals geraten.

Helmet, die Deftones und frühe Silverchair geben Blinding Zoe aus Karlsruhe als maßgebliche Einflüsse für ihr musikalisches Schaffen an, und nimmt man ihre namenlose Debüt-EP als Maßstab, trifft das den Nagel auch ziemlich auf den Kopf. Wird dem Helmet-Fantum ausschließlich durch die trockene Riffrock-Eröffnung "Nothing But Pitiful" Rechnung getragen, stellen sich vor allem die Australier um Daniel Johns im weiteren Verlauf als allgegenwärtige Vorbilder heraus, nicht zuletzt auch durch stimmliche Parallelen.

Blinding Zoe sind klassisch grunge-sozialisiert und machen keine Anstalten, einen Hehl daraus zu machen. Logisch also, dass ihr melodischer Alternative Rock nicht eben zeitgemäß wirkt, zumindest aber geben sich die Jungspunde hörbar Mühe im engagierten Vortrag ihrer ganz eigenen Variante der Teenage Angst. Eine eigene Identität müssen sich Blinding Zoe allerdings erst noch erarbeiten, mit solidem Handwerk allein gewinnt man keine Originalitätspreise. Nur das schlüssig arrangierte "Drift" vermag in Gänze zu überzeugen, ansonsten fehlt es den viel zu vorhersehbaren und zudem stetig im getragenen Midempo angesiedelten Songs an Überraschungsmomenten und der Band an Dynamik im Zusammenspiel.

Einzig das siebenminütige Herzstück "Loveshackles" sticht ein wenig aus dem Einheitsbrei heraus, versucht sich der Dreier dort doch an einem Ausflug in epische Gefilde, der letztlich aber zu zähflüssig gerät. Mit einem Fragezeichen hinterlässt einen das Instrumental "Seasons", bleibt die simpel gestrickte Komposition doch in jeglicher Hinsicht schuldig, warum bei ihr der Gesang ausgespart wurde. Zu allem Unglück schmälert die ziemlich dürftige, unangenehm höhenlastige Produktion den Gesamteindruck weiter. Eine schlechte EP ist "Blinding Zoe" zwar nicht, im Gegenzug fällt es jedoch auch wirklich schwer, einer Band wie dieser im momentanen Stadium eine Existenzberechtigung zuzusprechen.

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