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+---Thema: Propagandhi - Supporting Caste Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 08. 03 2009, 21:01

PROPAGANDHI – SUPPORTING CASTE

Stil: Hardcore/Punk
Release: 09. März 2009
Label: Grand Hotel Van Cleef
Spielzeit: 12 Songs, 52.18 Minuten
Media: < http://www.myspace.com/propagandhi >
Purerock.de: < > Review “Today’s Empires, Tomorrow’s Ashes” >

< http://www.propagandhi.com/ >
< http://www.ghvc.de/ >

Menschen und Tiere und Halbmenschen und Halbtiere liegen sich voller Harmonie in den Armen und tanzen in grüner Bergkulisse. Und dann die in romantischer Schrift darüber gesetzten Lettern: Propagandhi – Supporting Caste.
Ohne den Kontext der Buchstaben völlig Banane, mit ihm das beste und witzigste Covermotiv was man sich für dieses Album nur denken kann.
Kruder Humor war schon immer eine der vielen Konstanten – unter anderem wieder hat sich Chris Hannah einen neuen Namen gegeben, diesmal nennt er sich Jesus H. Chris.
Wenn Propagandhi etwas machen, dann machen sie es, darauf kann man sich einfach verlassen wie auf die Reihenfolge der Jahreszeiten, nicht nur richtig, sondern auch provokativ und gut.
Es gibt nicht viele Bands der Hardcore oder Punk-Szene, die es überhaupt schon so lange gibt wie die Kanadier, und wenn dann sind sie im Laufe der Jahre aller wahrscheinlich nach entweder zur Festival-Reunions-Band verkommen oder veröffentlichen immer wieder die gleichen Alben.
Propagandhi beherrschten es dagegen immer mit jeder neuen Veröffentlichung, und durch ihre politischen Aktivitätn auch in der oft langen Zeit dazwischen, relevant zu bleiben.
Diese Band schafft es gleichzeitig sich auf eine Art und Weise treu zu bleiben, die sofort beim ersten Hören einen Propagandhi-Song als solchen erkennbar macht, und gleichzeitig innerhalb dieser Grenzen auf Weiterentwicklung zu setzen.
Diesmal gibt es als offensichtlichste Neuerung einen zweiten Gitarristen, und wie gut das dem Sound tut wird schnell klar. Natürlich waren sie schon immer energetisch wie hell, trotzdem hat man das Gefühl, dass es jetzt sogar noch eine Schippe mehr davon zu hören und fühlen gibt.
Immer noch gibt es die vertrackten Gitarren, die trotzdem melodisch sind und eingängig. Immer noch gibt es den hymnischen Gesang der jede Stimmung zwischen traurig, wütend, euphorisch und glücklich in kleine Oktaven packen kann. Immer noch gibt es die geballte Faust und das schelmische Grinsen zur gleichen Zeit. Und immer noch packt es einen, lässt einen nicht mehr los, stört und überrascht, holt einen aus seiner spießbürgerlichen Welt und rammt den Spiegel mitten ins Gesicht.
In Deutschland sind sie mittlerweile bei Grand Hotel Van Cleef angekommen, eine etwas seltsame Tatsache wenn man sich nur den Hamburger Kuschelschule-Sound der sonstigen Label-Veröffentlichungen vor Augen hält. Wenn aber dadurch Propagandhi von einer neuen Generation entdeckt werden, und die Chancen stehen gut, dann ist das eine gute Sache.
Vielleicht die perfekteste und glaubwürdigste Mischung aus politischer Überzeugung und musikalischer Schaffenskraft seit Erfindung der Stromgitarre.

Beitrag von: Euroboy an 11. 03 2009, 19:04

Wenn man sich die Bildausschnitte Innen und auf der Rückseite des Covers anschaut, verhalten sich die ganzen Wesen auf dem Bild garnicht so nett. Da wird Leuten der Arsch versohlt und Nonnen missbraucht. Was das ganze jetzt zu bedeuten hat ist mir (noch) nicht ganz klar. Was heisst eigentlich "Supporting Caste"?

Klasse Platte die locker den Level der beiden tollen Vorgängerscheiben hält.



Beitrag von: Ulrich an 12. 03 2009, 02:09

ok, hatte nur das cover in der promo, deswegen kannte ich das inlay gar nicht.

supporting caste heißt soviel wie "unterstützende kaste / klasse"

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