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+---Thema: Verse - Aggression Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 14. 06 2008, 20:57

VERSE – AGGRESSION

Stil: Hardcore
Release: 13. Juni 2008
Label: Bridge Nine Records
Spielzeit: 12 Songs, 28.39 Minuten
Media: < http://www.myspace.coM/verse >

< http://www.bridge9.com >
< http://www.verserevolution.com >

Hardcore anno 2008 kann man wohl nach der Hälfte des Jahres wohl einigermaßen sicher als nicht großartig relevant einordnen. Von einem Genre, das einst als extrem galt und eine sich selbst erneuernde Szene feierte ist übrig ein (stereo-) typischer Sound und die Tatsache, dass statt der Genre-intern so oft (wörtlich) herbeigeschrieenen Einigkeit eine Aufsplittung und ein Gegeneinander vorherrschen.
Wer heute noch eine politisch motivierte Hardcore-Band betreibt setzt sich nicht selten dem Spott anderer aus, man wird direkt in eine kleine Sub-Ecke der Subkultur gepackt. Statt auf intelligente Weise gegen Establishment und Kapitalismus schreit man heute lieber gemeinsam gegen Emos.
Verse sind eine Nadel im Heuhafen dieser Entwicklung. Ihr Label Bridge Nine Auffangbecken für die übrig gebliebenen oder sich neu gründenden Bands Amerikas.
Das mittlerweile schon dritte Album Aggression ist ein Tritt in die Magengrube der Wohlgenährten, in die eigene Straightedge-igkeit verliebten Narzissten, die die Hardcore-Szene heute so bevölkern.
Das, was man einmal als „Newschool“ verstanden hat, wird zitiert und perfektioniert.
Sehr angepisstes Gebrülle und dieser typische Hardcore-Sprechgesang, dazu melodische Gitarren und schwer zu durchschauende Song-Strukturen treffen auf sehr persönliche, sehr aufgewühlte und nicht selten sehr politische Texte. Was man früher auf den Hardcore Matinee als Bane, American Nightmare, A Hope Conspiracy, Shai Hulud oder auch Unbroken sehen konnte und heute ziemlich in der Versenkung von Metal- und Emocore verschwunden ist, ist auf Aggression zurück.
Authentischer, sehr gut gespielter und geschriebener, mutiger Hardcore, der nichts mit dem stereotypem Phrasengedresche zu tun hat dem man Hardcore häufig vorwirft.
Damals freilich, als dieser New School Hardcore angesagt war, wären Verse nicht in die Speerspitze hervorgedrungen.
Heute sind die ein reflektiert schreiender, angepisst tanzender Lichtblick.

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