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+---Thema: Universal Mind - Another Illusion Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 04. 06 2006, 16:55

UNIVERSAL MIND - ANOTHER ILLUSION

Stil: Psychedelischer 70s-Rock
Label: < FinestNoiseReleases > / < Radar >
Spieldauer: 10 Tracks, 43.10 min.
Release: 22. Mai 2006
MP3: < >> Lost In Fever >

< Offizielle Bandhomepage >

Universal Mind nehmen uns mit auf eine erlebenswerte Zeitreise. Destination: Die Siebziger.

Bands, die unzeitgemäße Musik spielen und selbst wohl lieber in einem anderen Jahrzehnt geboren wären, gibt es heutzutage wie Sand am Meer, aber Universal Mind stechen allein durch die Wahl ihrer Generation unter den Zuspätgeborenen hervor, denn im Gegensatz zu den vielen Aufwärmern von Achtziger-Kost werden hier musikalisch die Siebziger verarbeitet. Und manchmal ist es dann auch einfach eine Stimme, die den Unterschied ausmacht: Mit Tom Vorös hat man einen ausgezeichneten Sänger in seinen Reihen, der den Songs mit seinem warmen Organ das nötige Charisma verleiht.

Die vier Studenten aus Dresden versuchen sich an stilvollem psychedelischem Seventies-Rock und versetzen diesen zusammen mit einem Schuss 90s-Grunge zu einer stimmigen Mischung. Auch wenn man nicht wüsste, dass die Band sich vor der Verfolgung von eigenem Liedgut einen Namen als Doors-Coverband machte, würde einen der Name der Orgel-Rocker um Jim Morrison beim Hören von „Another Illusion“ definitiv in´s Gesicht springen. Denn die Parallelen sind da, im Songwriting genauso wie im Gesang. Doch Höhepunkte wie „Silver Age“ oder „Lost In Fever“ entschädigen für die eindeutigen Anleihen allemal. Lieber gut kopiert als schlecht selbst ausgedacht, unter den 10 Songs findet sich jedenfalls kein einziger Rohrkrepierer.

Für eine junge Band legen Universal Mind ein überraschendes Maß an Abgeklärtheit an den Tag, ohne dabei aber jemals Enthusiasmus vermissen zu lassen oder sich in Artrock-Klischees zu verlieren. Man spürt jederzeit die Liebe zum Detail, die in die Platte gesteckt wurde. Und trotzdem rockt das Teil – mal handfest und geradeaus mit trockenem Riffing und dezentem Groove („Liquid Roads“), dann wiederum weniger straight auf verschlungenen Pfaden , die mit Keyboard-Flächen passend unterlegt werden („Lovecold Love“). Gerade die älteren Semester sollten definitiv ein Ohr bei dieser rundum gelungenen Scheibe riskieren, aber auch für offene Jungmenschen könnte sich die Entdeckung lohnen - Zuspätgeborene gibt es erwiesenermaßen zu jeder Zeit.

Wertung:


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