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+---Thema: Lucky Dragons - Dream Island Laughing Language Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 22. 10 2008, 22:57

LUCKY DRAGONS – DREAM ISLAND LAUGHING LANGUAGE

Stil: Ambient-Klang-Collagen
Release: September 2008
Label:Upset! The Rhythm
Spielzeit: 22 Tracks, 48.00 Minuten
Media: < http://www.myspace.com/luckydragons >

Die elektronische Musik, heute kulturell oftmals auf Techno- und Tanz-Musik reduziert, war in ihren Anfängen hochgradig wissenschaftlich veranlagt. Die musique concrète in Paris, später die elektronische Musik in Köln, mit dem namenhaftfesten Vertreter Karlheinz Stockhausen, begriff elektronisch generierte Musik als ein Experimentierfeld, als Klangforschung und nicht als ästhetisch ausgeklügelte komponierte Musik.
Das wurde natürlich auch in der Geschichte jener Musik häufig aufgegriffen, von Krautrock über Jean-Michel Jarre bis zu Aphex Twin.
Heute ist das nichts neues mehr. Noise und Drone, Ambient und IDM, experimentelle elektronische Musik ist in der Popkultur schon lange angekommen.
Die Lucky Dragons sind vielleicht noch mehr in Klangforschung beheimatet als andere. Ein neues Album dieses Duos aus Amerika ist weniger ein Album als die Sammlung von Klangcollagen und dergleichen.
Mit Perfektion haben sie nichts zu tun. Im Herzen sind die Lucky Dragons Hippies.
Deswegen ist es auch ihr Stil die musique concrète ihrer Version nicht wie ein industrielles gehammere sich anhören zu lassen, nicht synthetisch und zu glattpoliert, sondern natürlich, wie einen einzigen großen, psychedelischen Jam mit dem Instrument Synthesizer.
Hätten die indigenen Völker statt Trommeln iBooks, sie hätte Musik wie auf der Dream Island Laughing Language benannten Tracksammlung gemacht.
Es sind 22 manchmal sehr kurze manchmal lange Experimente in E-
Die Logik von Minimal-Tanzmusik und von Videospielmusik ist den Lucky Dragons bekannt, das wird neben Mantra-artige Pfeifen-beschwörungen gestellt und so dekonstruiert, und neben nach World klingenden Beats, vom Grundgefühl an Panda Bear und sein Animal Collective erinnernd, bei den Ambient-Songs auch an Boards of Canada. Live soll das ganze, wie man hört, an die Experiementier-Sessions von Matmos denken lassen.
Natur und Technologie reichen sich die Hand.
Freunde experimenteller Musik werden sich die begeistern können.

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