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+---Thema: Comeback Kid - Broadcasting... Eröffnet von Jonas


Beitrag von: Jonas an 08. 02 2007, 14:39


COMEBACK KID - BROADCASTING...

Stil: Hardcore
Label: Victory Records
Spieldauer: 11 Tracks, 33:16 min.
Release: 16. März 2007
Audio: < Broadcasting > (Myspace-Stream)
Anspieltipps: Broadcasting & One Left Satisfied

< Offizielle Bandhomepage >
< Myspace-Seite >
< Victory Records Labelhomepage >


Genau zwei Jahre, nachdem Comeback Kid's Wake The Dead in die Läden kam, erscheint nun das gespannt erwartete nächste Werk Broadcasting..., das sich an seinem gefeierten Vorgänger wird messen müssen.
Doch gleich beim ersten Höreindruck fällt auf, dass bei der neuen LP der Kanadier nicht viel vom alten Charme übrig geblieben ist. Klar, sprang doch Comeback Kid's Gitarrist Andrew Newfeld nach dem Weggang des Frontmanns Scott Wade in dessen Bresche. Es dürfte jedem klar sein, dass Newfeld nicht annähernd an das stimmliche Charisma seines Vorgängers heranreicht, und obwohl er ein wirklich schweres Erbe antritt, meistert er den Job doch recht passabel.
Seine Geschrei- als auch Gesangsparts erinnern über weite Strecken stark an die des aktuellen Walls Of Jericho-Longplayers (und Hand aufs Herz: Candace Kucsulain kann das besser). Machte Scott Wade doch einen sehr lässig-soliden Eindruck am Mikrofon, als frühstücke er jeden morgen mit Appetit eine Kreissäge und 2 Liter Motoröl, lautet die Menükarte bei Andrew Newfeld wohl eher Honigmilch und Limettensaft. Das durchgängige Gekeife wirkt über weite Strecken nämlich ziemlich aufgesetzt und erzwungen, was mich persönlich als Hörer auf Dauer nervt. Für Auflockerung sorgen lediglich die dezent platzierten Sing-a-long Parts, wie z.B. beim Titeltrack Broadcasting..., der wohl am meisten "catchy" ist. Trotz aller Kritik möchte ich Andrew nicht seine Qualitäten als Frontsau absprechen, leistete er doch schon seinerzeit bei Figure Four gute Gesangsarbeit. Auch bei dieser Platte präsentiert er sich alles in allem mit druckvoller Stimme und auf den Punkt getimeten Einsätzen, rundum gesehen passt das Paket also schon.
Doch nicht nur die Stilexpression des Sängers prägt das neue musikalische Gesamtbild der Band.
Das wohl am hervorstechendste Novum, mit dem Comeback Kid punkten können, sind die sauber gespielten Gitarrenriffs (noch etwas melodischer als beim Vorgänger) von Neuzugang Jeremy Hiebert, bei denen man sich offensichtlich sehr bei den Kollegen von Modern Life Is War angelehnt hat.
Man kommt um den Eindruck nicht herum, als hätten sich Comeback Kid im letzten Jahr komplett auseinandergenommen, im Musik-Legoland umgesehen und sich möglichst viele Steine, die ihnen adäquat erschienen geraubt, um sich schließlich wieder aus jenen zusammenzusetzen.
Das Ergebnis ist eine Platte mit knackiger 33-minütiger Spielzeit aus dem Lehrbuch. Es gab zwar schon alles und man kennt es auch bereits aus den vergangenen Jahren, alles in allem ist es doch aber solide. Blabla blabla blabla. Wer hier allerdings große Überraschungen erwartet hat, hat sich wohl schlicht ins falsche Genre verirrt und immerhin: die Mischung aus melodischem Hardcore der neuen Schule und Old-School Elementen gelingt ihnen immernoch mit Bravour.
Vermutlich wird die neue CD die Fangemeinde also in die Lager "Naja, geht so." und "Hey, die ist doch super!" spalten, ihre Glaubwürdigkeit hat die Band jedenfalls nicht eingebüßt und das ist für viele eingefleischte Hardcore-Fans ja auch die Hauptsache.

Fazit: Comeback Kid schlagen mit Broadcasting... ein neues Kapitel in ihrer Bandgeschichte auf. Eine trotz aller Zweifler zu meiner Überraschung doch (noch) recht gut gelungene und energetische Hardcore-Platte, wenn auch sicher nicht mit dem Potential seiner beiden Vorgänger - enttäuscht kann hier jedoch eigentlich niemand sein, vorausgesetzt, man hatte keine allzu hochgesteckten Erwartungen.


Wertung:

Beitrag von: Bastian an 08. 02 2007, 16:20

Das ist ja immer Geschmackssache, aber mir gefällt die neue Scheibe  wesentlich besser als die Alte.
Beitrag von: krazzo an 08. 02 2007, 19:18

broadcasting habe ich auch schon und mir gefällt die platte. knallt. dennoch ist sie nicht ganz so gut wie wake the dead oder turn it around.
Beitrag von: Christopher an 09. 02 2007, 00:32

auch, wenn ich wake the dead lieber mag und Andrew Newfeld wirklich nicht so gut ist wie Scott Wade - ich mag das Album. es ist anders. aber doch ziemlich gut.
das titelstück zum beispiel fand ich am anfang nicht so doll. hab mich aber inzwischen reingehört und finds großartig

Beitrag von: phex an 11. 02 2007, 02:26

ich muss mich bastians meinung anschließen
und ich finde dass Andrew Newfeld schon nen guten job macht, er kommt zwar nicht an den vorgänger heran aber er tut einiges um ihm als nachfolger gerecht zu werden

Beitrag von: smeff an 17. 02 2007, 09:47

ich finds auch gut
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