Druckfertige Themaversion

-purerock.de forum
+--Forum: reviews
+---Thema: Weakerthans, the - Reconstruction Site Eröffnet von Christopher


Beitrag von: Christopher an 01. 07 2004, 11:10

The Weakerthans - Reconstruction Site

Stil: Indie
Release: 8. September 2003
Label: Burning He (SPV)
Spieldauer: 14 Titel; 44:13 Minuten
Anspieltipps: (Manifest), Reconstruction Site, The Prescience of Dawn, One great city

< http://www.theweakerthans.org >

Prolog:
Die Weakerthans-Cd liegt jetzt seit bestimmt 4 Monaten bei mir, ohne, dass ich fähig bin die Größe dieser Platte in Worte zu fassen. Das Problem ist, dass man es natürlich muss und doch nicht kann.
Aber das ist doch eine unverständliche Forderung. Wie kann man erwarten, dass man fähig sein soll Musik in gerechte und entsprechende Worte zu fassen?
Ich weiß nur, dass das Gefühl, was die Musik macht verdammt gut ist…


Sie sind wohl die sympathischste Band der gesamten Musikwelt. Sie bewegen mit ihrer Musik Massen, Menschen und Gefühle. Trotzdem gelingt es den Weakerthans auch noch nach langjährigem Bandbestehen so etwas wie ein Geheimtipp unter Musikliebhabern zu sein. Zwar ist die CD selbst in jedem Plattenladen zu finden und die Konzerte sind inzwischen wohl mehr als gut gefüllt, aber doch ist es zumindest hier in Europa so, dass man immer wieder mit Leuten konfrontiert wird, die von einer „ganz großen Entdeckung“, oder dem „endlich auch mal hören“ einer ganz bestimmten, liebenswerten und geradezu verzaubernden Band sprechen – den Weakerthans.
Die Kanadier machen aber nicht nur gute Musik, sie bewegen viel mehr. Es ist immer wieder erstaunlich, wie es diese Gruppe schafft ein Zusammengehörigkeitsgefühl unter ihren Hörern zu erschaffen. Da hört man dann gerne schon mal Sätze wie „und als ich "The Weakerthans" las, wusste ich sofort: der Typ weiß wovon er spricht“.
Hippiekacke?
Mitnichten!
Es gibt Personen, die die Weakerthans wohl als die Entdeckung des Jahrhunderts bezeichnen würden; und selbst, wenn man ihnen nicht zustimmen will, so kann man ihnen ihre Äußerung doch auf keinen Fall übel nehmen.
Denn noch liebenswerte als das Hören erscheint die Band selbst.

Auf Reconstruction Site gehen die Weakerthans neue Wege. Zwar bleiben sie ihrer bisherigen Musik treu und zu erkennen sind sie sowieso nicht nur durch das zuckersüße Stimmchen von John K. Samson.
Doch neue Instrumente tauchen auf. Neue Songwriting-Ideen und auch die Arrangements haben sich in ihrer Komplexität gesteigert. Die Weakerthans werden nicht älter – sie werden reifer.
Man möchte ihnen so gerne glauben, dass sie selbst die weltfremden Bären auf dem Cover sind. Dass sie dich in den Arm nehmen, wenn es dir schlecht geht.
Dann wird die klar: Das brauchst du gar nicht!
Die Musik hält dich sowieso längst im Arm und spendet Trost, gute Zeiten und vor allem: Das Gefühl, dass der Moment genau jetzt, genau hier richtig ist.
Das, was sie schon mit Songs wie „Aside“ schafften wiederholt sich auf Reconstruction Site 14 mal.

Und wenn Armin Lindner dann schreibt:
„Man weiß plötzlich, worum es geht. Um Wiedererkennung. Und um neue Horizonte. Die Weakerthans entdecken Seiten, von denen man nicht einmal gewusst hatte, daß sie existieren. Man kann nicht anders, als den Weakerthans ihre eigenen Worte entgegenzuschreien: I'm so glad that you exist!“

Dann möchte man nicht nur die Band, sondern auch ihn selbst selig in die Arme schließen.
Ihm entgegenrufen: „und als ich "The Weakerthans" las, wusste ich sofort: der Typ weiß wovon er spricht“!



Danke, dass es euch gibt.

Beitrag von: Ulrich an 01. 07 2004, 12:30

wie du schon geschrieben hast: ein review kann den weakerthans nicht gerecht werden. ich habs auch schon probiert und es dann lieber gelassen, weil diese platte einfach für sich alleine steht.
hab wohl kein album in den letzten monaten öfter gehört und mit dem abstand der zeit gebe ich reconstruction site volle zehn punkte - das beste weakerthansalbum und eine band, die leben retten kann

Beitrag von: Christopher an 01. 07 2004, 12:54

aber zehn darf ich ja eigentlich nicht selbst geben oder?
außerdem schreibe ich gerade eine review für ein album, was dieses noch übertrifft und das hat dann seine 10 auf jeden fall verdient.

Beitrag von: Ulrich an 01. 07 2004, 13:26

ne, 9 geht ja auch in ordnung. ich wollte nur sagen, dass es für mich in dem genre kein besseres album geben kann
Beitrag von: Christopher an 01. 07 2004, 13:41

recht hast du
Beitrag von: richard dü an 01. 07 2004, 13:49

ich wär für 8, mittlerweile.
denn die "left and leaving" war schon besser

Beitrag von: Ulrich an 01. 07 2004, 15:02

ich hab noch nie verstanden warum die left & leaving dermaßen umjubelt ist.
klar, geile scheibe, aber fallow und reconstruction site sind mindestens zehn klassen besser

Beitrag von: tay an 13. 07 2004, 20:41

10 Klassen? Stimmt, nur verkehrt rum. Left and leaving kann man nicht toppen, vor allem nicht mit Reconstruction Site die sogar schlechter als Fallow ist, aber natürlcih trotzdem ein Klasse Album ist.
R.S. wurde einfach gehypt ohne Ende, und deshalb versucht jeder das Album krampfhaft als Geniestreich zu bezeichnen, was es definitiv nicht ist.

Beitrag von: richard dü an 13. 07 2004, 21:26

na gut die fallow ist auch ne sehr sehr tolle scheibe, ebenso wie die reconstruction site...
aber die left and leaving ist eben.... ja, der wahnsinn der absolute

Beitrag von: Ulrich an 20. 07 2004, 13:01

tay: ich finde eher die left and leaving wird immer absolut gehypt, was ja auch hier der fall ist. wie oft habe ich schon die r.s schlecht reden gehört...
irgendwie ist es ja auch geschmackssache, weil die platten eben alles anders sind. mir persönlich bedeuten die songs auf fallow immer noch am meisten, direkt gefolgt von der reconstruction site. das mit den zehnt klassen war natürlich übertrieben, ich wollte nur sagen, dass ich die left and leaving für die schwächste platte erachte - trotzdem werden mich songs wie pamphleteer natürlich noch jahre lang treu begleiten.

Copyright 2000-2005 purerock.de
Powered by Ikonboard 3.1.2a
Ikonboard © 2001 Jarvis Entertainment Group, Inc.