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+---Thema: Metallica - Death Magnetic Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 14. 09 2008, 20:25

METALLICA – DEATH MAGNETIC

Stil: Metal
Release: 12. September 2008
Label: Vertigo
Spielzeit: 10 Songs, 79.48 Minuten
Purerock.de: < > Review “St. Anger” >


< http://www.metallica.com >

Schon bevor auch nur die ersten Töne des neuen Metallica-Albums zu hören waren war eines klar: Marketing-technisch wurde an keinen Ecken gespart, die Hype-Suppe wurde langsam und immer heißer werden gekocht. Weg wollte man vom Image der alternden Millionärs-Rocker in Betty Ford-Dauermiete, die Internet-Gemeinde wollte man haben, was wohl für kaum eine Band schwerer zu bewerkstelligen wäre als für Metallica. Neben einer Internet-Offensive und exklusiven Fanclub-Konzerten war es wohl vor allem die Tatsache, dass Rick Rubin als Produzent engagiert worden war die für Hoffnung sorgte: Rubin versteht sich schließlich nicht nur auf guten alten Metalsound, sondern auch darauf alten Musikern zu neuer Coolness und Relevanz zu verhelfen.
Schon beim letzten Album St. Anger hatte es ein ähnliches Versprechen gegeben wie auch jetzt: weg vom Stadionrock, hin zur alten Brachialität. Wozu das bei St. Anger geführt hat muss man nicht erwähnen. Und die erste Single Cyanide war dann auch nicht gerade vielversprechend: ein schwachbrüstiger Song der wohl nur wegen seiner Länger ausgewählt wurde. Zwischen Zweifeln und Hoffnungen pendelte die Zeit bis zur Veröffentlichung also, jedes vorherige leaken des Materials sollte tunlichst vermieden werden, alle sollten das Album zusammen wahrnehmen. Am 12. September, wie ein Phönix aus der Asche.
Was bei Batman funktioniert sollte doch auch für Metallica schaffbar sein.
Mit This Was Just Your Life geht es dann gleich nach vorne. Hart, aber mit Hammet-Solo. Zwischen der Rockigkeit der Load-Phase und der Rifflastigkeit von St. Anger pendelt The End Of The Line: ein ziemlich cooler Song, auch wenn Lars Ullrich mal wieder zeigt wie unterdurchschnittlich seine technischen Fähigkeiten sind. Ich mag die Load/ReLoad-Alben allerdings auch gerne.
Bei Broken, Beat & Scarred und vor allem bei The Day That Never Comes ist dann der Moment gekommen: ein langer Song, an die Phase der großen drei Metal-Alben (Master Of Puppets, Ride The Lightning, Justice For All) erinnernd, vertrackt, kraftvoll, durchaus inspiriert. Besonders an letzteres Album, das letzte Metallica-Album der Achtziger Jahre, wird man noch häufiger denken. Auch bei All Nightmare Long etwa, oder beim ordentlichen (und abermals 8 Minuten langen) The Judas Kiss.
Die Single Cyanide und der dritte Teil der Unforgiven-Saga können gestrost weitergeskippt werden, Suicide & Redemption ist schließlich ein Instrumentaltrack mit Überlänge, der von der Internetgemeinde gefeiert wird, allerdings wirklich nichts besonderes ist. Dann noch ein Kinnhacken namens My Apocalypse als Rauswerfer und die Party ist gelaufen.
Zurück bleibt ein gespaltener Eindruck: Death Magnetic kann zwar erfolgreich an die Großphase Metallicas anschließen was Brachialität und Sound angeht, man muss aber weder ein Unkenrufer noch ein Prophet sein um zu sagen, dass es auch niemals ein Klassiker werden wird. In Sachen Hype und Ruhm kann ihnen aber wieder kaum eine Band und erst recht keine Metalband den Rang ablaufen.

Beitrag von: Patrick an 15. 09 2008, 23:40

Letztens ist mir nochmal aufgefallen, wie lächerlich der Bandname Metallica eigentlich ist. Aber man gewöhnt sich ja an alles. Nicht wahr, liebe Red Hot Chili Peppers?
Beitrag von: Ulrich an 16. 09 2008, 19:59

ja irgendwie muss man ja heißen. und metallica ist vielleicht sogar einer der besten namen überhaupt - kurz und extrem einprägsam, jeder kann sich schon beim namen an sich ungefähre vorstellungen machen, vom musiknerd bis zur hausfrau kann mit dem namen jeder was anfangen.
damals war es aber wohl noch leichter so einen namen zu finden.

Beitrag von: Patrick an 17. 09 2008, 16:02

Nun ja. Popperia oder Indiella sind ja auch noch frei ;-)
Beitrag von: Ulrich an 17. 09 2008, 16:39

hast du in die mal reingehört? tolle bands, leider mit nem schlechten schlagzeug.
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