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+---Thema: Call David - elegy vs. tragedy Eröffnet von Christopher


Beitrag von: Christopher an 12. 06 2003, 15:17



Call David - elegy vs. tragedy

Stil: hardocre
Release: 3.2003
Label: strange fruit
Spieldauer: 7 Titel; 22:30 Minuten
Anspieltipps: elegy vs. tragedy, even angels cast shadows

< http://www.calldavid.de.vu >

Dabei hatte alles so gut Angefangen...
Nachdem das Booklet schon eines der schönsten der letzten Zeit ist, sogar Liner Notes dabeiliegen und man gespannt die CD einlegt, hört man vorerst gespannt zu. Da setzen melodische Gitarren ein, Becken begleiten die Stimmung, die man schon an der Aufmachung der CD erkennen konnte. Langsam steigert sich das erste Stück "Cicero told me" und ich denke "Wow, endlich mal wieder etwas wirklich gutes aus der Newcomer-Ecke."
Dann setzt der Gesang ein.
Ein schlecht abgemixter Sänger versucht gegen einen anderen (oder ist es derselbe nur lauter?) ebenfalls nicht gesund klingenden, schreienden Brüllaffen anzukommen. Sie brüllen verzweifelt gegen die Musik, gegeneinander und wohl auch gegen sonst alles. Dazwischen kann man wirklich wunderschöne oder auch gut komponierte Zonen der Stille genießen und ein bißchen dunkel-melancholisch träumen. Dann geht es weiter.
Es wird gerockt, es wird gesteigert und wieder gefallen, es wird zusammen gespielt und das sogar wirklich gut. Was aber diese beiden Sänger in dieser Band suchen bleibt unklar, denn musikalisch sind "Call David" wirklich fähig.
Sechs Titel lang geht es so weiter. Mal singt der eine, mal der andere. Die Musik bleibt wundervoll, die Sänger nicht. Die Texte sind grundsätzlich sehr schön oder gut beschrieben, auch die Ideen, wie sie in den Linernotes stehen sind gut.
"Even angels cast shadows" ist gesanglich gesehen ein Lichtblick, denn hier macht Sänger Nummer 2 eine Pause und lässt das Brüllen sein. Sänger 1 ist immer noch leise aber passt doch in diesem Zusammenhang viel besser zu dem Lied. Endlich kann man beides, Gesang und Musik hören ohne etwas schlechte sagen zu müssen. Dass der zweite Sänger nur hintergründig von Zeit zu Zeit brüllt ist auch hier ausnahmsweise mal nicht störend.
Als Vorbilder werden von "Call David" die Amerikaner "Planes Mistaken for Stars" genannt und man kann auch wirklich einige Parallelen erkennen. Der Sound von Call David ist dem von Planes mistaken for stars im grunde genommen sehr ähnlich, obwohl die stuttgardter teilweise noch ein wenig melancholischer sind. Und auch hier ist der Sänger zu leise und schafft es nicht durch schreien gegen die anderen Musiker anzukommen.
Das Bandinfo gibt hingegegn wenig aufschluss über die Musiker oder ihre Biographien, sondern schreibt verworren und ohne ein Ziel von Vergleichen mit Flugzeugen und Sternen. Auch auf der Website von Call David erfährt man nicht viel, also muss man sich wohl mit der Musik zufrieden geben.
Das letzte Lied schafft es dann aber doch plötzlich die ganze CD nicht nur besser zu machen, sondern sie zu einem einzigartigen Moment zu erheben. Der Titeltrack "elegy vs. tragedy" ist rein instrumental und wird von Streichern traurig begleitet. Wow, danke, dass war es, was ich wollte.

Fazit: Wer Planes mistaken for Stars mag, wird auch sicher Call David mögen. Wie schon betont ist die Musik wirklich sehr gut und die Sänger nicht. Man kann der Band vielleicht empfehlen ihre Sänger rauszuschmeißen und sich auf die Musik zu konzentrieren, denn das ist es, was Call David können. Elegy vs. Trageday ist aber fähig zwischendurch zu fangen und mit Track 7 zu begeistern.
Trotz gesanglicher Fehltritte.

keine Wertung

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