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+---Thema: Black Shark Said - A(e)ffect Structures Drift Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 21. 12 2005, 17:14

BLACK SHARK SAID - A(E)FFECT STRUCTURES DRIFT

Stil: Art-Rock / Prog
Label: DIY-Demo
Spieldauer: 14 Tracks, 65.46 min.
MP3: < >> MP3-Clips zu allen Songs >

< Offizielle Bandhomepage >

Inspiriert von Prog-Rock und Multi-Musiker-Projekten hob Pierre Laube anno 2003 das ursprünglich als musikalischer Alleingang konzipierte Projekt Black Shark Said aus der Taufe. Nach der noch im gleichen Jahr erschienenen, rein instrumentalen Debüt-LP Unrouged liegt nun mit A(effect Structures Drift der zweite Longplayer der Sachsen vor. Black Shark Said ist in jeglicher Hinsicht als offenes Projekt zu verstehen. Offen für Einflüsse von Jazz über Trip-Hop bis hin zu Elektronik, offen in der Besetzung (mittlerweile ist das Projekt vier Mitglieder stark) und offen in der Struktur - und damit lässt sich auch das größte Problem der Platte auf den Punkt bringen. Denn zwischen fertig ausformulierten Songs finden sich immer wieder Interludes, Loops, Instrumentals, Beats und Samples, die allerdings kaum von einem gemeinsamen roten Faden zusammengehalten werden. Auch durch den Gesang ist ein Wiedererkennungswert kaum gegeben, dürfen hier doch gleich drei Viertel der Bandbesetzung ans Mikro - große Sänger sind sie allerdings alle nicht.
A(e)ffect Structures Drift ist ziemlich anstrengend und dabei leidlich spannend, ein richtiger Brocken. Bei jedem Hördurchgang wird klar, dass eine Menge Herzblut in dieses Projekt geflossen ist, doch als in sich schlüssiges Album will diese lose, überambitionierte Ansammlung von Songs und Sounds auch nach dem x-ten Anlauf nicht so recht funktionieren.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: A(e)ffect Structures Drift hat durchaus seine Momente, nur sind diese über die gesamte, quälend lange Spielzeit von 65 Minuten eindeutig zu rar gesät. Das Erschaffen von düsteren Stimmungsbildern gelingt Black Shark Said meist spielend, so wissen vor allem die Instrumentals zu gefallen, bei denen zudem die originelle Instrumentierung noch besser herauskommt als bei den klassischen Songs, die zu oft am schwachen Gesang und einer gewissen Langatmigkeit kranken. Klar, Animal Act beispielsweise weiß mit treibenden Percussions und Stakkato-Riffing durchaus zu überzeugen, doch der Rest ist nicht wirklich der Rede wert, da die Band sich entschieden zu oft in Frickelei verliert.

Fazit: Die Mühe und schiere Ambition hinter diesem Projekt verdient Respekt, aber mich vermag A(e)ffect Structures Drift nicht so recht zu überzeugen. Das selbst formulierte Ziel, einen unabhängigen Stil zu finden, wurde zweifelsohne erreicht, denn die Mischung aus (Art-)Rock, akustischen Sounds, Elektronik, Piano und Saxophon ist ziemlich einzigartig - böswillige Menschen würden wohl sagen, dass dem nicht zu Unrecht so ist...

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