Druckfertige Themaversion

-purerock.de forum
+--Forum: reviews
+---Thema: Asteroid - S/T Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 19. 08 2007, 02:41

ASTEROID – S/T

Stil: 70s Rock
Release: 17. August 2007
Label: Fuzzorama Records
Spielzeit: 11 Songs, 57.08 Minuten
Media: < http://www.myspace.com/asteroidband >

< http://www.fuzzoramarecords.com >

Mit einer Veröffentlichungssalve macht sich das schwedische Label Fuzzorama Records derzeit auf, in Sachen Rock aus Schweden ein Wörtchen mitsprechen zu wollen.
Die zusammen mit den Truckfighters vielleicht beste Band des Labels sind meiner Meinung nach Asteroid, die man als Freund von psychedelischer Altrockmusik und Stonerrocker schon von einer Split kennen könnte, wahrscheinlich aber erst mit diesem selbstbetitelten Debütalbum wahrnehmen wird.
Wer sich vor den üblichen Klischees dieser Musikrichtung fürchtet brauch nicht weiterzulesen und schon gar nicht rein zu hören.
Wer diese bestenfalls gut leiden mag blättert sich durch das mit LSD-Farben verwischte Hippiebooklet und steigt in die blaue Schwaden ausstoßende Rakte Richtung Asteroid.
Los geht es mit The Great Unknown. “And so you drift away. Into the Great Unknown. Three Billions Miles Away From Home.”
Der psychedelische Spacetrip zieht seine Bahnen, mit WahWah- und ausschweifendem Stonerriff-Antrieb. Doppelter Gesang gegen die Spießigkeit.
Mit Haaren bis zum Podex wirbelt man sich über die Atmosphäre eines Black Sabbath-meets-Spaceship-Kyuss-Rockers („Speaking To The Sea“) und grandiosem Fuzzbass für Menschen, die sich zurück in die Siebziger sehnen, zu Syd Barret und Jim Morrison, durch das „Panoramik Telescop“ auf den instrumental angemalten Planeten Megladon („The Infinite Secrets Of Planet Megladon“). Die Psychedelik Spaceavengers winken durch das Weltraumtelefon.
Wer hier noch nicht denkt „panne“ oder „peinlich“, sondern „phantastisch psychedelisch“ ist hier richtig.
Man wird die hierfür üblichen Kritikphrasen (nichts neues, nur Klischees, kein Geschenk von innovativen Musikgöttern) los werden müssen, und dass sei hiermit geschehen.
Dann geht es aber wieder durch den unreflektierten Reflektorschirm, der die kleineren Asteroiden abwehrt und denkt „yeah!“
Das Raumschiff fliegt weiter, auf einen neuen Planeten zu, den noch nie zuvor ein Mensch betreten hat. Es ist ein Wasserplanet. „Down in the Water, and into the Sea“ heißt es bei „Water“, einem durchaus düsteren Akustikduett, dass auch wie später Flowers And Stones durch eine nicht näher zu bestimmende Komponente eine sehr weirde Stimmung entfacht, die Lewis Carrol-Phantasiereisen beflügelt, fliegt weiter in der Jefferson Airplane genannten Rakete und ist endgültig gefangen im „Strange Trip“, zwischen einfach nur sehr gut geschriebenem 70s-Rock, mitreißenden Stonerriffs und einem authentischen Sound, den Puristen anachronistisch nennen. Aber für Puristen gibt es schließlich Schrebergärten.
Etwas peinlich ist nur der Abschlusstrack Doctor Smoke, eine Kiffer-Plattitüden-Hymne, die Asteroid gar nicht nötig haben.
Abgesehen davon wurde hier sehr viel richtig gemacht. Für 70s-Rock Fans und Freunden von handwerklich einwandfreier Psychedelik ein subjektiv betrachtet wirklich richtig toller Trip.

Copyright 2000-2005 purerock.de
Powered by Ikonboard 3.1.2a
Ikonboard © 2001 Jarvis Entertainment Group, Inc.