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+---Thema: CKY - Infiltrate.Destroy.Rebuild Eröffnet von EdKo


Beitrag von: Patrick an 14. 12 2003, 15:57

CKY - INFILTRATE.DESTROY.REBUILD

Stil: Melodischer Hardrock
Label: Polydor/Island/Universal
Spieldauer: 10 Tracks, 33.52 min. + Enhanced-Part mit den Videos zu Flesh Into Gear + Attached At The Hip
Release: 8. Dezember 2003
Highlights: Escape From Hellview, Flesh Into Gear, Attached At The Hip
Videos: < >> Flesh Into Gear > < >> Attached At The Hip >

< Offizielle CKY-Homepage >

Den Namen CKY dürfte schon mal aufgeschnappt haben, wer mehr oder weniger regelmäßig die MTV-Comedy-Sendung Jackass verfolgt. Zu dieser hat die Band nämlich den ein oder anderen Song beigesteuert und, welch Zufall, CKY-Drummer Jess ist der Bruder von Jackass-Star Bam Margera. Ohne diesen Promibonus würde sich der Bekanntheitsgrad von CKY vermutlich eher in Grenzen halten, so aber schart die Band eine große Fanbase um sich, Leute, die sich selbst die "fuCKYrs" nennen. Nun ja...
Im Presseinfo protzt CKY-Gitarrist Chad I. Ginsburg: "We want to take over the name of rock and roll and piss in its face". Aha. CKY wollen "das unechte, aufgesetzte, falsche und protzige Ödland namens Musik-Industrie erforschen und be(ver)urteilen" (Zitat Presse-Info). Gut, so einen Scheiß hat man nun lange nicht mehr gehört, aber das überraschende an Infiltrate.Destroy.Rebuild ist, dass die Band ein tatsächlich gut hörbares Stück unmoderner Rockmusik fabriziert hat.
Unmodern deshalb, weil man sich soundmäßig sehr an die 80er anlehnnt und oft Erinnerungen an Bands wie Anthrax wachwerden. Inwiefern dieses Berufen auf alte Werte zum revolutionär-futuristischen Ansatz des Umkrempelns der Musikindustrie passt, sei mal dahingestellt, Tatsache aber ist, dass Infiltrate.Destroy.Rebuild erstaunlich frisch daherkommt, diesen Oldschool-Sound hat man eben lange nicht mehr zu Ohren bekommen. Futuristisch sind dagegen die Texte gehalten, Songtitel wie Inhuman Creation Station, Flesh Into Gear oder Escape From Hellview sprechen eine deutliche Sprache. Letzteres Stück ist das Paradebeispiel für einen CKY-Song: Simple Riffs, ein groovig-rollender Bass, Moog-Sounds und der immer melodische, nie ins Schreien oder gar Rappende abdriftende Gesang von Deron Miller fusionieren zu einem amtlichen Sound. Dieser wird durch die ordentlich druckvolle Produktion verstärkt, die im übrigen von der Band selbst angefertig wurde. Hin und wieder ist diese aber auch etwas zu künstlich geraten, tonnenweise Effekte auf dem Gesang erinnern nun mal mehr an eine Boygroup als an eine Rockband.
Nicht alle der insgesamt leider nur zehn Songs können überzeugen: Plastic Plan plätschert ohne Höhepunkte, Rhythmuswechsel oder Steigerungen einfach so vor sich hin, Frenetic Amnesic nervt etwas und die abschließende, mit einer Akustikgitarre und reichlich Kitsch angereicherte Powerballade Close Yet Far hätte man sich auch sparen können. Der Rest aber geht in Ordnung, Songs wie Escape From Hellview, Flesh Into Gear oder Attached At The Hip gehen gut ins Ohr und sind dank einer ordentlichen Portion Groove auch gut tanzbar.

Fazit: Okaye Hardrock-Platte, die man wegen des ultraprotzigen Presseinfos in dieser Form gar nicht erwartet hätte. Infiltrate.Destroy.Rebuild wird keine Revolution auslösen und rechtfertigt auch sicher nicht den Kult, der um diese Band gemacht wird, aber trotzdem: Diese Platte kann man sich geben.

Wertung:

Beitrag von: Guest an 14. 12 2003, 16:20

der kult um die band ist eben auch kein musikalischer, sondern das die gesamte band diese skate-sendungen gemacht hat - und das lange bevor es jackass überhaupt gab.
Beitrag von: Patrick an 14. 12 2003, 16:23

Jo, mag sein, aber ich habe ja auch nur geschrieben, dass die Platte keinen Kult rechtfertigt ;-)
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