Beim lauten Hören dieses Albums bekam ich immer dieselben Kommentare: „Ist das die neue CD von Weezer? Wusste gar nicht, dass die ein Keyboard benutzen.“ Die Ähnlichkeit zu ihren großen Vorbildern lässt sich wirklich nicht leugnen. Auch Ozma, die sich übrigens im Internet kennen lernten, machen schönen, oft melancholischen Indie-Rock, der hauptsächlich die unerreichbare Liebe zum Thema hat. Jedoch wirken Ozma etwas kraftvoller als die göttlichen Weezer, können durch ein zusätzliches Instrument besser varieren und „Rock and Roll Part Three“ übertrifft zumindest die kleine Enttäuschung „The Green Album“.

„Rock and Roll Part Three“ ist ihre erste Veröffentlichung auf Kung Fu Records, aber das Album wurde schon letztes Jahr in Eigenproduktion aufgenommen. Aufmerksam auf Ozma wurde Kung Fu, als diese bei der Umfrage, wer Weezer auf ihrer Comeback-Tour begleiten soll, den zweiten Platz belegten, obwohl sie damals bei keiner Plattenfirma unter Vertrag standen.

Warum die Band lange ohne Label dastand ist mir immer noch ein Rätsel, denn mit einem solchen Hammeralbum müssten doch selbst Majors bei ihnen Schlange stehen. Es enthält alles, was das Herz begehrt. Die ersten drei Tracks gehören eher zur härteren Sorte, wobei das Keyboard ziemlich gut eingesetzt wird und vor allem „Shooting Stars“ sich zu einem bleibenden Ohrwurm entwickelt. „Natalie Portman“, eine etwas kitschige Hommage an die neue „Star Wars“-Darstellerin, nimmt vollkommen das Tempo raus, weiß jedoch trotzdem zu gefallen. Sehr positiv überrascht war ich von „Battlescars“, einem epischen 7-Minuten-Song, der an Emotionen kaum zu überbieten ist und wie im Flug vergeht und für mich das Highlight des Albums darstellt. Unter den elf Songs gibt es keinen einzigen Totalausfall und auch die Videos, die auf jedem PC abspielbar sind, wissen zu überzeugen.

Fazit: Wer etwas für Bands wie Weezer oder auch Nerf Herder übrig hat, sollte Ozma eine Chance geben und ihr kleines Meisterwerk Probe hören. Gehört auf jeden Fall zu den besten dieses Jahres und wenn ein Punk-Rock-Label wie Kung Fu Records so ein Album veröffentlicht, spricht das auch etwas für sich.

Wertung: 9/10

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