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-purerock.de forum +--Forum: reviews +---Thema: Even Vast - Outsleeping Eröffnet von Heiko Beitrag von: Guest an 07. 05 2003, 17:34 EVEN VAST - OUTSLEEPING ![]() Stil: Doom/Gothic Metal Label: Mausoleum Spielzeit: 9 Songs, 41:26 Minuten Release: April 2003 Anspieltips: 'Ordinary Incomprehension', 'She Knows' < Offizielle Website > < Seite bei mp3.com mit drei Downloads > Ganz doll traurige Band mit Sängerin die sechshundertsiebenundsechzigste. Verrückterweise ist "Outsleeping" allerdings entgegen aller Erwartungen kein Manifest der Beklopptheit eines großen Teils der Metalhörer (Haha, nur ein Scherz, wir sind schon ein toller Haufen), sondern ein tatsächliches Stück Musik. Das liegt an folgenden Punkten: Even Vast besteht fast vollständig aus Doom-Fans, das heißt aus Leuten, die Bands wie Trouble oder The Obsessed nicht nur kennen und mögen, sondern auch auf gute Art und Weise in ihre Musik einfließen lassen. Seltsamerweise entschieden sich die selben Leute aber, statt richtigem Doom Metal eine Art Doom Lite™ zu spielen, die auch an Fans von Terrorkommandos wie Nightwish oder Within Temptation appellieren könnte, sofern diese denn aus ihrem musikalischen Koma erwachen würden. Warum Even Vast diese Entscheidung getroffen haben, kann man als Außenstehender nicht beurteilen, was mich aber nicht daran hindert, Geld und Ruhm als mutmaßliche Gründe in die Runde zu werfen. Die Sängerin ist herrlich unspektakulär. Das heißt nicht, dass sie schlecht ist, aber sie ist weit, WEIT von den Tarjas, Sharons und Vibekes dieser Welt entfernt, sowohl was ihre Stimme als auch ihr Auftreten betrifft. Ihr Gesang ist gut, aber nichts was heutzutage im Gothic Metal-Sektor gefragt wäre. Auf gut deutsch: Man kann mit "Outsleeping" keine Hunde töten. Außerdem hat sie die Angewohnheit, von der Betonung und Phrasierung ihrer Gesangslinien sowie dem oft angehängten "Ehiyeah" her wie eine Art weiblicher James Hetfield zu klingen (der böse Hetfield, nicht der junge Hetfield), was in mir immer wieder eine Mischung aus Belustigung und ... nein, eigentlich ist es nur lustig. Trotzdem, dafür gibt's einen Daumen hoch. Weitere Pluspunkte sammeln Even Vast mit ihren Texten, die ebenfalls von Signora Scilipoti beigesteuert werden. Eine kleine Kostprobe: "I don't need to feel/like chicken-shit/just because of you". Kulturelles Missverständnis oder Avantgarde? Was auch immer es ist, es gibt davon viel zu wenig, denn abgesehen von ein paar lichten Momenten wie diesem bekommt man nur das übliche Gothic-Metal-Geschnulze zu hören. Alles in allem wiegen aber Perlen wie z.B. "There we are/for the final booze" den schwachen Rest wieder auf. Und schließlich halten sich Even Vast, wenn sie nicht dem etwas aus der Art geschlagenen Bastard des Doom Metals huldigen, an eine der wenigen guten Female-Fronted-Metal-Bands (wobei Metal weit gefasst ist), nämlich The Gathering. Der Einfluss ist nicht groß, aber beispielsweise auf dem trippigen 'She Knows' oder dem instrumentalen und sehr atmosphärischen Titelstück ist er schon vorhanden. Das gibt abschließend noch einmal Stilpunkte. Fazit: Gut, aber nicht makellos. Trotzdem besser als 95% der direkten Konkurrenz. Wertung: ![]() Copyright 2000-2005 purerock.de |