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-purerock.de forum +--Forum: reviews +---Thema: Snapcase - End Transmission Eröffnet von EdKo Beitrag von: Guest an 04. 10 2002, 16:18 ![]() Stil: Progressive Hardcore Label: < Victory Records > Spieldauer: 13 Tracks, 45.49 min. Release: 23. September 2002 Highlights: Exile Etiquette, Cadence + The Beat, Interrogation, Coagulate MP3s: < >> Coagulate > < Offizielle Snapcase-HP > Lange hat man warten müssen, auf das neue Album der vielleicht wichtigsten noch aktiven Hardcore-Band, Snapcase. Seit elf Jahren sind sie eine der großen Institutionen in der Hardcore-Szene und viel hatten sie sich vorgenommen mit dieser Platte : Dem Genre Hardcore mittels eines Konzeptalbums entscheidende Schübe zu geben, die Szene weiter nach vorne zu bringen. Und tatsächlich, eine kleine Revolution ist Snapcase gelungen, doch fangen wir von vorne an : Der Opener 'Coagulate' haut den unvorbereiteten Hörer direkt um wie ein Orkan mit 180 kmh, ein eingängiger Tanzflur-Hit, so druckvoll wie in diesen 2 Minuten wird sonstwo kaum gemosht. Und doch sind das ja noch die Trademarks von Snapcase. Ganz anders geht es dann weiter mit dem zweiten Track, 'Cadence', einem Instrumental, bei dem ein musikalisches Thema auf dem Piano geschaffen wird, nur begleitet von einem dumpfen Schlagzeugbeat. Eben diese Pianomelodie wird in einem genialen Übergang aufgegriffen im darauf folgenden Hammer-Song namens 'The Beat', einem weiteren Kracher, der allerdings nicht ständig auf die Fresse gibt, sondern im Refrain eher ruhig daher kommt. Überhaupt, Abwechslung und Vielfalt dominieren auf 'End Transmission' wie noch nie bei Snapcase. Es gibt immer noch genug Abgeh-Songs wie 'Interrogation', 'Believe, Revolt' oder 'Litmus Test', aber auch komplexere Songstrukturen sind in Songhighlights wie 'Ten A.M.', 'New Kata' und vor allem 'Exile Etiquette' zu finden. Es ist Snapcase hier gelungen, eine wirklich sehr ausgewogene Mischung zu finden, die die Brücke zwischen Eingängigkeit und Komplexität schlägt, und die trotz ihrer Vielfältigkeit zu einem sehr homogenen Gesamtbild führt. Dazu passt auch, dass es sich bei 'End Transmission' nicht nur um ein musikalisches, sondern auch um ein lyrisches Konzeptalbum handelt, dass es zu erforschen gilt. Zu den intelligenten, kritischen Lyrics, die die düstere Endzeitvision einer futuristischen Gesellschaft in den Kopf meißeln, passt auch das tolle, spacige Coverbild, das ebenfalls Endzeitstimmung verbreitet. Snapcase waren ja auch technisch schon immer den meisten Genre-Kollegen mindestens eine Nasenlänge vorraus, aber das Zusammenspiel war noch nie so gut wie auf dieser Platte. Daryl Taberskis helle, wahnsinnig energische Keifstimme ist besser in Schuss als je zuvor und zusammen mit dem wirklich tollen Gitarrenspiel und -riffing und der punktgenauen Rhythmusabteilung ergibt sich eine perfekte Kombination. Das Ergebnis ist ein ungeheuer druckvoller, nach vorne gehender Sound, der aber eben auch in den für eine Hardcore-Platte erstaunlich zahlreichen ruhigeren, nachdenklichen Momenten (siehe z.b. 'A Synthesis Of Classic Forms') zu überzeugen weiß und die Endzeitatmosphäre, die auf 'End Transmission' herrscht, musikalisch einfach genial umsetzt. Man merkt wirklich, wieviel Arbeit und Überlegung hinter so einem konzeptionellen Werk steckt. Man merkt, da will jemand wirklich etwas loswerden und hat sich Gedanken gemacht, im Booklet sind sogar Texte abgedruckt, zu denen es auf der Platte gar keine entsprechenden Songs zu finden gibt. Das wäre dann aber auch das einzige, was einem an dieser genialen Scheibe fehlt. Fazit: 'End Transmission' kann in seiner knappen Dreiviertelstunde den ungemein hohen Standard immer halten und ist für Hardcore-Fans schlichtweg eine Offenbarung. Für mich ist Snapcase mit dieser Platte das beste Werk ihrer Karriere, ja sogar eines der besten Hardcore-Alben aller Zeiten gelungen. Snapcase haben sich weiterentwickelt und mit diesem Meisterwerk einen Vorsprung gegenüber allen anderen Hardcore-Bands herausgearbeitet, der so schnell nicht aufzuholen sein wird. Viva la Hardcore-Revolución ! Wertung: ![]() Beitrag von: richard dü an 04. 10 2002, 19:54 bei "exile ettiquette" hab ich auf einmal den geist von refused durch's zimmer huschen gespürt Beitrag von: Beatsteak2002 an 08. 10 2002, 15:58 das album is einfach der hammer...eines der besten alben des jahres! Beitrag von: Guest an 08. 10 2002, 18:13 das schon, aber essentiell nicht unbedingt ist euch schonmal aufgeallfen dass ein album wie dieses im letzte jahr unter den top 5 gewesen wäre, dieses jahr aber vielleicht noch nicht mal unter den top 10? IMO ist das jahr 2002 ein richtig gutes, musikalisch betrachtet Copyright 2000-2005 purerock.de |