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+---Thema: Social Distortion - Sex, Love and Rock'n'Roll Eröffnet von NattyDread


Beitrag von: NattyDread an 29. 09 2004, 15:44

Social Distortion – Sex, Love and Rock’n’Roll
Stil: Punkrock
Label: Timebomb/ Kung Fu Rec.
Spielzeit: 11 Songs; 41.22min
Release: 27.09.04
Anspieltips: Highway 101, Footprints On My Ceiling, Faithless...
www: < http://www.socialdistortion.com >

Sex, Love and Rock’n’Roll!
Na, es wird auch langsam Zeit. Nach 8 langen Jahren ist es nun da, das neue SxDx-Studioalbum. Irgendwie hatte man ja doch ein bisschen Angst davor. ‚White Light, White Heat, White Trash’ war einfach so dermaßen gut, daß es mit dem nächsten Album eigentlich nur schlechter werden konnte. Mehr Herz, Seele und Eier konnten einfach nicht auf ein Album passen.

„Mission: Niveau halten“, wird man sich da im Hause Ness wohl gesagt haben.
„Mission: erfüllt“ sagt sich dann der glückliche Rezensent.

Denn schon nach den ersten Takten von ‚Reach for The Sky’ ist es wieder da, dieses Gefühl daß es dort in Kalifornien jemanden gibt, der all deine Probleme, Freuden und Zweifel teilt. Im Grunde könnte Sex, Love and Rock’n’Roll direkt aus den White Light-Sessions stammen, musikalisch und thematisch hat sich nicht viel verändert. Das mag Innovationsfetischisten stören, die waren mit Social Distortion aber eh immer schlecht bedient. Der Rest dürfte hochzufrieden und mit einem wohligen Gefühl lauschen, und sich zurückerinnern, wie er seine unerwiderte Liebe, seine Trauer, seine Wut und seine enttäuschten Hoffnungen gebündelt auf einem Album wiederfand. Und plötzlich gesellt sich wieder so etwas wie vorsichtiger Optimismus, eine gewisse Souveränität im Umgang mit dem eigenen Leben, hinzu, spätestens dann wenn ‚Live Before You Die’ erklingt. Da muss ich erst ein Review schreiben, um zu erkennen, was für ein doch düsteres Album mich mit „White Light…“ dereinst auch durch nicht ganz so düstere Zeiten begleitet hat. Das bedeutet natürlich noch lange nicht, daß mit ‚Sex, Love & R’n’R’ jetzt ein grelles ‚Das-Leben-ist-schön’-Album vorliegt. Das Leben ist nach wie vor eine Mischung aus Trauer und Glück, Hass und Liebe, Schwarz und Weiß. Höchst schwierig eben. Damit gilt es zurecht zu kommen, und zum Glück schwingt in jedem Song diese besondere, trostspendende Melancholie mit, die so viele SxDx-Songs auszeichnet.

Derweil beweist Ness auch, daß er immernoch einen
hervorragenden Songwriter abgibt.
Es war schon immer seine Stärke ohne intellektuelle Störgeräusche kleine Lebensweisheiten und (teils spät erlangte) Einsicht weiterzugeben, ohne dabei prätentiös zu wirken. Wenn er von etwas glaubt keine Ahnung zu haben, hält er einfach die Klappe. Das ist nicht nur symphatisch sondern auch ehrlich. Daran sollte sich die ein- oder andere Band mal ein Beispiel nehmen.


Fazit: Social Distortion bleiben auch anno 2004 ehrlich und mitreissend wie eh und je.


Beitrag von: skaninchen an 29. 09 2004, 16:08

also ich find musikalisch hat sich insofern was verändert, als dass das neue album einfach durchweg optimistisch klingt (mit der einzigen ausnahme 'winners & losers' - mein lieblingssong hierauf). die white light war einfach ziemlich düster und in der stimmung sehr melancholisch bis negativ.
aber in der spielweise an sich hat sich natürlich nix grundlegend geändert.
meine wertung wäre übringens 9/10 wobei white light von mir auch 10/10 kriegt. das ist wohl das einzige album, dass ich noch nach 8 jahren höre und das kein stück alt klingt oder mich an 'früher' erinnert.

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