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+---Thema: Spitalfield - Stop Doing bad Things Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 14. 03 2005, 17:05

SPITALFIELD – STOP DOING BAD THINGS

Stil: Emo
Release: 27. März 2005
Label: Victory Records
Spielzeit: 11 Songs, 37.31 Minuten
MP3: < > Purevolume Website >

< http://www.victoryrecords.com >
< http://www.spitalfield.net >

Ein weiteres Spitalfield-Album, ein weiteres Emoalbum, so könnte man die Rezension zum erneuten Victory-Release Stop Doing Bad Things angehen.
Vor allem wenn man den extrem konventionellen und langweiligen Emopopopener So I Hear You Joined A Convent hört. Und sicher: nichts hier wird deinen Ohren unbekannt sein.
Aber Spitalfield orientierten sich noch nie an Doppelsänger-Emocore-Schnulzen, sondern am traditionellen Mid-West-Emo, freilich auch hier vornehmlich am schnulzigen Part dieses Stils. Saves The Day, Teaxas Is The Reason, zuweilen auch die Get Up Kids standen Pate für Spitalfield – mittlerweile können sie aber eben auch ebensolch schöne Emosongs schreiben, was sie bei Stop Doing Bad Things zu Genüge beweisen. Mehr sollte man nicht erwarten, das kann man dann aber auch feiern.
In der ersten Hälfte kommen vor allem alte Sensefield-Freunde auf ihre Kosten – Gold Dust Vs. The State Of Illinois ist ein solcher großartiger Vertreter, der dich fast in die goldenen Today & Tomorrow-Zeiten zurückversetzen kann. Grandiose Melodien gibt es auch bei What Were You Thinking bevor mit Tampa Bam Blues der heimliche Emopop-Hit des Albums zu hören ist. Ein Ohrwrum vor dem Herrn und ein Geschenk für die poppigen Emoannalen. Etwas zu viel Emoklischees gibt es bei Restraining Order Blues, eine Jimmy Eat World-Ballade die gleich mit den ersten Worten weitergeskippt werden will: It’s a cold night / but i warm up as you walk by. Das hat Katharina-Nivau.
Spitalfield haben unheimlich viel gelernt über die Dynamik von Liedern, kommen zudem authentischer daher als ich es jemals gedacht hätte und können den Platz der hier genannten aufgelösten Musiker wenn schon nicht einnehmen so doch einigermaßen befriedigend weiterführen.
Sie wissen natürlich wie sie was zu spielen haben und spielen scheinbar auch mit den Vorurteilen der Menschen. Wenn es beim erwähnten durchschnittlichen Anfang etwa heißt It’s Not Who You Are, It’s Who You Know, dann ist das schließlich genau das was man denken mag; verpackt in den schlechtesten Song könnte man Spitalfield schon anerkennen, dass sie das ganz bewusst machen. Oder ganz zum Schluss, bei einem weiteren Emopophit namens Simple Minds, Simple Lives, wenn sie erst bescheinigen „We are simple minds / We live simple lives / and we’re doing what we love und dann das Album beenden mit den größten Zweifeln die man an der Motivation zu Stop Doing Bad Things haben kann: „[i]When you peel it all away / it it really true just what they say?“
Die Frage kann auch ich nicht beantworten, wohl aber, ob Spitalfield ein gutes Emopopalbum abgeliefert haben. Das haben sie.


Beitrag von: richard dü an 14. 03 2005, 22:59

ich hatte angst du würdest sie verreißen, aber auf den ulle is halt doch noch verlass :*
Beitrag von: Christopher an 15. 03 2005, 10:53

ich bin recht gespannt auf die platte. die alte fand ich ziemlich durchschnittlich.
Beitrag von: Patrick an 20. 03 2005, 00:06

Ich habe Spitalfield immer für eine von den schlechten gehalten. Das kann aber auch daran liegen, dass ich sie öfters mal mit Silverstein verwechsele...
Beitrag von: Ulrich an 20. 03 2005, 01:07

ja, sie standen für mich auch immer auf der "ab hier wurde emo schlecht"-liste, weil sie halt auch in der gleichen zeit bekannt wurden.
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