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+---Thema: Negative - Sweet & Deceitful Eröffnet von Christopher


Beitrag von: Christopher an 24. 05 2005, 11:30

Negative - Sweet & Deceitful

Stil: Goth-Rock à la HIM oder 69Eyes
Release: 23.05.2005
Label: Roadrunner (Universal Vertrieb)
Spieldauer: 13 Titel; 52:14 Minuten
Anspieltipps: Frozen to lose it all, My My/Hey Hey (Out of the blue), Angels won't lie, The Moment of our Love
MP3s/Reinhören:
<

http://www.negative.fi >
< http://www.negativeband.de >
< http://www.negative.de.ms >

Um gleich mit einer "witzigen" Anekdote zu beginnen:
Als ich das erste mal die Artistpage von "Negative" sah, dachte ich: "Oh, eine Frauenband, ist ja nicht unbedingt oft bei Roadrunner". Dann wollte ich mir etwas anhören und sah, dass es damals nur ein Video zum streamen gab. Als ich das Video sah, dachte ich: Naja, diese blonde Dame dort wird sicherlich die Sängerin sein, die anderen Typen stehen da eher im Hintergrund. Und dann öffnete die Dame den Mund und heraus kam eine Männerstimme.
Negative kommen und, obwohl ich es jetzt sicher weiß, hätte ich mit jedem um eine größere Summe Geld gewettet, bevor ich es las, aus Finnland und reihen sich genretechnisch lückenlos zwischen ihre Landsmänner HIM und die 69Eyes ein. Folglich: melancholischer Gothrock aus dem Norden. Und nicht nur in Sachen Androgynität ähnelt Frontmann Jonne Aaron dem Herrn Valo, sondern auch stimmlich liegen sie recht nah beieinander. Da fehlt nur noch das erregte Luft verschlucken am Ende eines Verses. Allerdings ist Ville Valos Stimme letztendlich doch ein Stück geheimnisvoller, besser und düstererrr. Nun gibt man noch einen gehörigen Schuss Glam dazu und fertig sind Negative. Mit neuem Keyboarder und neuem Album im Gepäck macht sich die seit 1998 fest existierende Band daran auch hier die Charts zu erklimmen. Und das überraschend erfolgreich. Die Band scheint (Fanseiten zeigen es) hier schon eine recht große Fangemeinde zu haben und wird inzwischen auch mehr und mehr im Radio gespielt. Die anscheinend obligatorischen Pseudonyme wie "Jay Slammer", "Antti Anatomia" oder "Sir Christus" machen das Bild der geheimnisvollen Rocker aus den kalten Landen komplett. Hier lässt sich aber natürlich auch der erste Kritikpunkt finden. Pseudonyme, gefühlvoller Rock und eine geheimnisvolle Aura? Kennen wir das nicht irgendwoher? Und dieser Sound... die Keyboards, die Gitarren, die theatralischen Refrains und diese Frontfrau, äh, ...sau, naja, der Vergleich mit HIM ist nicht wirklich ein Wunder. Deswegen überrascht es auch nicht sehr, dass "Sweet & Deceitful" von keinem anderen als TT Oksala (HIM, The 69 Eyes, Lordi etc.) produziert wurde. Da hätte man ja dann die üblichen Verdächtigen beisammen. Trotzdem ist die Musik von Negative keineswegs schlecht. Zwar scheint das Cover von "My My/Hey Hey" nicht sehr originell, dazu wurde der Song schon zu oft interpretiert, die Musik ist allerdings ganz genau so, wie sie es sein soll: romantisch, rockig, melancholisch und... hach... trrraurigschön. Die Stimme von Aaron ist noch ein wenig heller, kehliger und mainstreamiger, aber sonst bleibt es HIMig. Nicht wirklich originell, aber halt ganz genauso wie diese Platte vermutlich sein soll. Charttauglich ist sie allemal und sie wäre auf jeden Fall nicht das größere Übel für die deutschen Albumcharts. Wenn man Negative mal im Radio hört, ist das sicherlich mal nett, abwechslungsreich. HIM gefallen mir allerdings trotzdem besser. Und wer jetzt ruft: IIIEH! Ich kann diese finnischen Gothschw... nicht leiden!", dem sei seine Meinung gelassen. Auf jeden Fall ist "Sweet & Deceitful" nicht schlimm, nicht störend, aber auch nicht wirklich innovativ und schon gar nicht "etwas eigenes".

Fazit:
Das kennt man. Ist ja nicht wirklich schlecht. Ganz nett, mehr nicht. HIM äh Negative machen ihre Sache ordentlich, schmücken sich mit LarryLove-Pseudonymen, Netzhemden und glitzernden Dingen. Finnischer Gothrock, viel mehr muss man eigentlich nicht sagen. Eine "emotionsgeladene" Stimme, eine Band, die in einem Atemzug mit The Rasmus und anderen genannt wird. "Sweet & Deceitful" ist okay.



Beitrag von: Patrick an 24. 05 2005, 13:19

Ich halte mich ja für einen recht toleranten Musikhörer, aber bei so ner Scheiße hört´s echt auf für mich...
Beitrag von: Alex an 28. 05 2005, 16:26

Also ich finde, dass Negative eher eine Mischung aus Guns 'n Roses und HIM sind. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass es echt wieder mal etwas anderes ist. Diesen "Seicht-Hardrock" aus den 80igern hört man doch heute gar nicht mehr, was ist denn noch Heavy Metal? Welche aktuellen Bands würde man dazu zählen? Krachmacher wie System of a Down oder Slipknot? Also ich finde die Negatives ganz gut, wurde mal wieder Zeit für sowas.
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