-purerock.de forum
+--Forum: reviews
+---Thema: Lostprophets - Liberation Transmission Eröffnet von Patrick
Beitrag von: Patrick an 17. 07 2006, 15:25
LOSTPROPHETS - LIBERATION TRANSMISSIONStil: Poprock
Label: < Red Ink > / < Sony BMG >
Spieldauer: 12 Tracks, 48.47 min.
Release: 23. Juni 2006
Video: < >> Rooftops (A Liberation Broadcast) >
< Offizielle Bandhomepage >
< Lostprophets bei Myspace >
Die Lostprophets sind wieder da, bügeln sich ihre Gucci-Hemden glatt und den Sound gleich mit. Dennoch: “Liberation Transmission“ ist Poprock in selten erreichter Perfektion.
Manchmal wünscht man sich in eine Zeit zurückversetzt, in der nur die Musik für einen Künstler sprechen konnte und all die Gebaren abseits der Bühne und des Tonträgers ohnehin niemanden interessierten. Denn gerade der mediale Overkill bringt einem so manche Band näher, als man es sich eigentlich wünschen würde und macht als unangenehmer Begleitumstand im Worst Case die Musik leicht madig. Die Lostprophets sind so ein Beispiel.
Man kann die Wandlung des Quintetts vom frickeligen Klon der Incubus-Frühphase hin zum massenkompatiblen Chartsstürmer-Act missbilligen. Man kann das stets den neuesten Moden entsprechende Auftreten und das boygroup-konforme Stage-Acting mit Häme und Spott kommentieren und die walisischen Jungs als fashion victims erster Güte diskreditieren. Man kann sich als heißester aller Scenester hinstellen und Pop, wie ihn die Lostprophets mittlerweile machen, generell als minderwertige Kinderkacke mit der Halbwertszeit einer Eintagsfliege belächeln. Man kann die Lostprophets als kommerzgeile Sellouts verachten und ihr drittes Album “Liberation Transmission“ gar nicht erst anhören, geschweige denn ernst nehmen.
Aber: Man kann auch sämtliche Äußerlichkeiten und Randerscheinungen beiseite lassen und, wie früher, ausschließlich die Musik für sich sprechen lassen. Man kann sich an dieser ausschließlich mit potentiellen Single-Hits bestückten Platte erfreuen und ungeachtet aller Vorbehalte von der Euphorie mitreißen, von der Begeisterung anstecken lassen. Man kann auf `s Szenedenken scheißen und sich wie abertausend andere von diesen luftigen Melodien durch den Sommer tragen lassen. Man kann den Lostprophets – oder ihren Produzenten – zu diesem Händchen für fantastische Ohrwürmer gratulieren, das auch aus der kitschigsten Ballade noch ein peinliches „Lied des Tages“ formt.
Der Rezensent entscheidet sich für letzteres.
Wertung:
Beitrag von: scorpio1018 an 17. 07 2006, 17:36
jaja, eine süße scheibe
Beitrag von: Christopher an 25. 07 2006, 09:05
jaja. man ist hin und hergerissen zwischen mitsingenwollen und angeekelt vor diesen posern abwenden.
aber ersteres siegt.
Copyright 2000-2005 purerock.de