Druckfertige Themaversion

-purerock.de forum
+--Forum: reviews
+---Thema: French Toast - Ingleside Records Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 24. 09 2006, 22:49

FRENCH TOAST – INGLESIDE TERRACE

Stil: Indierock
Release: 22. Oktober 2006
Label: Dischord Records
Spielzeit: 12 Songs, 40.03 Minuten

< http://www.dischord.com >

James Canty und Jerry Busher sind nicht nur qualitativ hochgradig kreativ, sondern auch quantitativ fleißig wie wenig andere. Dass ist so bei ihren anderen Bands – namentlich The Make Up, Nation Off Ulysses beziehungsweise Fugazi – und dass gilt auch für French Toast.
Nur ein Jahr nach Veröffentlichung ihres Debütalbums erscheint dieser Tage mit Ingleside Terrace ein zweites Werk auf Dischord Records, dass es in sich hat.
Konsequent weiterverfolgt wird vor allem eine Sache, die auf In A Cave nur angedeutet wurde.
Jenes war nämlich hauptsächlich von einem durchgehenden, nicht selten an Mission of Burma erinnernden Stil geprägt, auch wenn sich schon andere Einflüsse finden ließen.
Diese „anderen Einflüsse“ werden nun zu einem wunderbaren Indie-Eklektizismus weitergesponnen, der einem die Freudestränen in die Augen treiben kann.
Eine bunte Süßigkeitentüte, vollgestopft mit den leckersten Dingen.
Mission of Burma ist immer noch zu finden, dann aber auch Modest Mouse (The Letter), Joy-Division- (Treason) und punkigerer Waverock (Tame Me All The Way), fröhlicherer und poppigerer Rock zwischen Punk’s Iggy Pop und Emo’s Chamberlain (Settle In, Wasn’t He Great) – und natürlich auch die frickelige DC-Schule (Train’s Leavin auf der die Musiker hier Abitur summa cum laudae gemacht haben.
Toll sind auch die stark an Sonic Youth erinnernden Beiträge Took You For Strong, Protest Sign) und die Songs mit artfremderem Material – zum Beispiel Off-Beat Dub-ähnliches zwischen The Clash und Dead 60’s (U.S.S.B.S., Secrets) und vor allem auch elektronischere Musik Marke Indietronica’s finest, The Postal Service oder B. Fleischmann ( Fork In The Road, Brejnev 333).
Oft passieren auch mehrere der genannten Sachen in einem einzigen Song, so dass einem vor Abwechslung manchmal schon fast so schwindelig wird wie in einem Astronautenkarussell.
Jenes sorgt für den Kritikpunkt, dass French Toast für den ein oder anderen etwas konturlos wirken könnten, weil sie sich eben nie auf eine Richtung festlegen. Wenn bei einem solchen Sample-den-Indierock-Versuch aber so etwas Freude machendes tolles herauskommt, kann man darüber schulterzuckend hinwegsehen und sich der eklektischen Wonne hingeben.
D.C. is certainly not sleeping tonight.

Beitrag von: Ulrich an 24. 09 2006, 22:50

Tracklist:
01. The Letter
02. Protest Sign
03. Take Me All The Way
04. Secrets
05. Treason
06. Settle In
07. Breijnev
08. Train’s Leaving

Beitrag von: Patrick an 25. 09 2006, 00:14

Zitat (Ulrich @ 24. 09 2006, 22:49)
James Canty und Jerry Busher sind nicht nur qualitativ hochgradig kreativ, sondern auch quantitativ fleißig wie wenig andere. Dass ist so bei ihren anderen Bands – namentlich The Make Up, Nation Off Ulysses beziehungsweise Fugazi – und dass gilt auch für French Toast.

Nun ja, The Make-Up und Nation Of Ulysses sind schon lange von uns gegangen und das letzte Fugazi-Album ist auch schon einige Jahre her - von daher wohl eher: das WAR so bei ihren anderen bands.
Beitrag von: Ulrich an 25. 09 2006, 13:30

alter pedant. natürlich gibt es die lange nicht, aber als es sie noch gab waren sie auch dort ziemlich fleißig und sind es halt immer noch. ich finde trotzdem man kann da den präsenz setzen.
Beitrag von: Patrick an 25. 09 2006, 13:34

na gut da bin ich eben pedantisch und deshalb anderer meinung.
Beitrag von: Ulrich an 25. 09 2006, 15:33

das ist halt wie wenn ich sage "einstein ist einer der revolutionärsten physiker. er experimentiert schon in jugendjahren sehr fleißig."
das liest man sehr häufig so...

Beitrag von: Patrick an 25. 09 2006, 15:41

hm, meinst du?
ist mir jedenfalls noch nie bewusst aufgefallen...

Copyright 2000-2005 purerock.de
Powered by Ikonboard 3.1.2a
Ikonboard © 2001 Jarvis Entertainment Group, Inc.