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+---Thema: Matula - Kuddel Eröffnet von Christian


Beitrag von: Christian an 01. 04 2007, 23:12

MATULA - KUDDEL

Stil: deutschsprachiger Punkrock
Release: 30. März 2007
Label: Zeitstrafe / Widespread Distribution
Spieldauer: 10 Titel; 27:12 Minuten
Anspieltipps: Agenda S.C.H., Fluppe Auf Ex, 4,8 Millionen

< Matula - offizielle Webseite >
< Matula - offizielle MySpace-Seite >

Alles was ich will ist ein Lächeln und auch mal Händchenhalten. Gespräch, Wort, Ton und Du bist da. Aber sag mal, wie geht’s dir eigentlich?

Ist doch klar. Ganz schnell ist man geneigt Bands aus dem Norden Deutschlands in eine Schublade stecken zu wollen. Ist ja auch ein besonderes Völkchen, welches da im Flachland nördlich der Elbe wohnt. Ein besonderes Völkchen vor allen Dingen im Hinblick auf seine Musiker. Und sowieso immer für Überraschungen gut. Die neueste heißt Matula und präsentiert sich mit ihrem Debütalbum rein äußerlich erstmal typisch norddeutsch. Schon der Titel Kuddel zieht sogleich die Assoziation “von der Küste“ nach sich und auch der Leuchtturm auf dem Cover zeigt ganz deutlich, wo die Jungs herkommen.

Ganz unbehaglich rotzig startet Kuddel und fühlt sich erstmal wie “ausgekotzt und nicht einmal gut durchgekaut“. In dem so gar nicht süßen Lebkuchenhaus als Opener zeigt die Band sofort, wie sie es versteht mit Musik und Sprache zu spielen. “Die Reste lassen schwer vermuten, was dich einst gut schmecken ließ“ heißt es vor klaren unverzerrten Gitarren. Sicherlich finden sich auf Kuddel sofort die Einflüsse von bekannten norddeutschen Bands wie Turbostaat, doch wer genau hinhört erkennt hier und dort auch Parallelen zu den frühen Emocore-Bands der 90er. In erster Linie jedoch sind da die Texte. Herrliche Texte, die dich immer ein Stück an Kuddel heran kommen lassen, um dich im nächsten Moment wieder wegzustoßen. Matula werden nie so persönlich wie Kettcar oder Muff Potter. Driften aber auch nicht soweit ins Ungenaue wie beispielsweise Turbostaat oder Oma Hans es tun. Eine wunderbare Mischung. Und dann auch noch so eingängig zum Mitgrölen wie in Agenda S.C.H., dem heimlichen Hit dieser Platte. Das verlangt nach verschwitzten Clubs. Das schreit nach gereckten Fäusten und großartigen Konzerten. Ein tolles Album!


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